Tatranská Lomnica - Terchová

10. Tag, Sonntag, 15.06.2008
Etappe: 148km
Gesamt: 1.283km
Profil OSM-Karte GoogleMaps

Ab jetzt beginnt die Heimreise, dachten wir noch, als wir am reichlich gedeckten Frühstückstisch saßen. Aber der Blick nach draußen verhieß nicht viel Gutes. Draußen war es kalt und regnerisch. Das half aber alles nichts, 8.00 Uhr starteten wir in Richtung Heimat.

Pension in Tatranská Lomnica Hohe Tatra

Zunächst ging es stetig bergauf bis zum Abzweig nach Štrbské Pleso. Dort konnten wir dank Franks GPS-Logger in Erfahrung bringen, dass wir nunmehr auf 1.270 m Höhe, dem höchsten Punkt unserer Reise waren. Jetzt sollte es kräftig bergab gehen, unsere Freude hielt sich allerdings in Grenzen, denn zu allem Überfluss fing es nun auch noch an zu regnen. So zogen wir erstmalig unsere dicken Jacken an, um den ca. 7° C (weißer Atem) zu trotzen.

Weißer Hauch Hohe Tatra

Trotzdem kamen wir nun zügig voran und weiter unten wurde es allmählich wieder wärmer. Auch der Regen hatte sich weitestgehend verzogen.

Der Karte folgend hätten wir nun nach Beňadiková müssen. Da hatte aber offensichtlich jemand etwas dagegen, denn plötzlich standen wir vor einem verschlossenen Tor und es ging nicht mehr weiter. Eine halbe Stunde verplemberten wir damit, die schwerbepackten Räder über Acker und Wiese zu schinden um den dämlichen Zaun zu umfahren. Das wäre uns auch beinahe gelungen, hätte nicht noch ein Bach die Weiterfahrt verhindert. Diesen zu durchfahren erschien uns dann doch zu riskant und wir entschlossen uns umzukehren und einen Umweg von ca. 10 km in Kauf zu nehmen. Dadurch haben wir insgesamt gut eine Stunde eingebüßt. Zum Glück haben die Räder die Tortur gut überstanden, die Speichen sind dabei immer der Schwachpunkt.

Am Ortsausgang von Liptovský Mikuláš stiegen wir nochmal kurz ab, um uns auf der Karte zu orientieren. Beim Losfahren schnappte Franks Klickpedal zu und ob des falschen Ganges konnte er weder losfahren noch schnell genug aus dem Pedal steigen, also fiel er um. Zum Glück ist dabei nichts weiter passiert. Bei Kilometer 74 machten wir unser bewährtes 2. Frühstück am Supermarkt. Auf Grund der widrigen Temperaturen gab es diesmal kein Bier, sondern Joghurt, Milch und Molke.

Bei Kilometer 92 passierten wir einen sehr repräsentativen Landgasthof, dem wir nicht widerstehen konnten. Das Lokal hielt auch durchaus das was es von außen versprach. Zudem konnten wir uns drinnen ordentlich aufwärmen. Bis jetzt waren wir eigentlich mit Deutsch und ein paar Brocken Russisch ganz gut zurecht gekommen, hier aber sprach die recht jugendliche Bedienung ein echt gutes und fast akzentfreies Englisch.

Frisch gestärkt schwangen wir uns wieder auf. Nun ging es wieder bergauf von 550m auf ca. 820m. Obwohl wir die Tatra weit hinter uns gelassen hatten, ging es fortwährend mittelgebirgig/hügelig weiter. Nach 8 unangenehmen Kilometern auf einer Europastraße, ging es erneut über einen Pass. Dabei gingen die ersten 10km erstaunlich leicht, so dass wir zum Teil mit 27 km/h einem Flusslauf folgend leicht ansteigend vorankamen. Offensichtlich hatten wir auch noch Rückenwind. Leichtsinnigerweise dachten wir schon fast oben zu sein, als uns das dicke Ende mit einem „Zielanstieg“ von 16% entgegenschlug. Falk war schon vorgefahren, musste aber ca. 20m vor dem Gipfel vom Rad und hing saft- und kraftlos im Lenker. Obwohl er es mit aller Gewalt erzwingen wollte, machten die Beine einfach nicht mehr mit.

Mala Fatra Mala Fatra

Frank kam mit leichter Verspätung auf dem Gipfel an. In der dortigen (stark vermüllten) Sitzgruppe verzehrten wir leckeren Kuchen, den wir von der Lidl-Pause am Vormittag noch übrig hatten. Außerdem war von dort ein herrlicher Ausblick auf die Mala Fatra. Die Folge eines grantigen Anstiegs ist zumeist auch eine sausteile Abfahrt. Auf dieser kühlten wir jedoch wieder mächtig aus. Es ist immer ein bisschen problematisch, dass bergauf durch das Schwitzen die ganzen Klamotten klitschnass werden und bergab der Fahrtwind alles kalt und klamm macht. Deshalb entschlossen wir uns schon wesentlich eher als geplant ein Schlafstätte zu suchen.

Privatunterkunft

Das schnell ausgemachte Privatzimmer war allerdings noch nicht bezugsfertig. Das veranlasste uns gleich mit dreckigen, durchschwitzten Klamotten die örtliche Pizzeria aufzusuchen. Da es sich um ein Ausflugsgebiet handelte, waren Essen und Unterkunft kein Problem und wir verzehrten eine leckere Pizza. Allerdings gab es dort völlig untypisch nur Flaschenbier. Die Pizza wurde direkt vor unseren Augen in dem mit im Schankraum befindlichen Backofen gebruzelt.

Anfang << 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 >>