Lusia und Rolle

Transalp 2013, 5.Tag, 85km

Nach einer recht unruhigen Nacht — das Bett war eher eine weiche Hängematte — bin ich gegen Viertel Neun los. Zunächst ging’s auf Schotterwegen von Canazei das schöne Fassa-Tal hinab.

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Dirch Pozzo di Fassa und Soregna durch erreichte ich völlig mühelos Moena.

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In einem Seitental führt eine Seilbahn hinauf in die Skigebiete. Meine gpx-Route schickte mich in unmittelbarer Nähe der Talabfahrt garstig steil bergauf. Die Steigung ließ auch bis zum Lusia-Pass auf reichlich 2100m nie sonderlich nach. Da hilft nur, den kleinsten Gang stur durchzutreten. Fraglich, ob man da nach einer Pause wieder los käme.

Auf dem letzten Kilometer konnte ich bei einer Brücke doch mal kurz verschnaufen. Prompt kam einer auf dem MTB angeradelt und zog an mir vorbei. Ich hab‘ ihn auch nicht einholen können, er war einfach viel zu fit und schnell. Kurz vorm Pass kam er mir schon wieder bergab entgegen, um seine Mitradler abzuholen. Wir haben uns dann an der Lusia-Hütte getroffen, fünf Münchner und ich. Schnell war der Beschluss gefasst, ein Stück zusammen zu fahren.

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Hinter dem Lusia-Pass geht ein schön und schnell zu fahrender Schotterweg bergab. Man muss sich regelrecht zwingen, auch mal für ein Foto anzuhalten.

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Markus, der superfitte Tourguide, wusste, dass das Massiv im Hintergrund Pala heisst.

Weiter unten ging der Schotterweg als Single-Trail weiter. Zufrieden konnte ich feststellen, das meine Fahrkünste nicht schlechter als die der anderen Mitradler waren.

Nach einer kurzen Auffahrt auf Teer bog rechts der Weg ins Val Venegia ab. Anfangs noch voller Leute dünnte die „Wanderautobahn“ mit zunehmender  Höhe aus.

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Weiter oben hat man die Felsen der Pala-Gruppe direkt vor der Nase.

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Der Weg ist, obwohl geröllig und teils steil, viel leichter zu fahren, als der Brachial-Anstieg am morgen.

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Markus kam mir wieder auf den letzten Metern des Anstiegs auf Suche nach seinen Kollegen entgegen, die ich im übrigen auch alle weit hinter mir gelassen hatte. Ich hatte mein Bier schon fast leer, als der nächste angeschnauft kam.

Nach längerer Pause ging’s hinten auf Schotter runter zum Passo Rolle, über den auch eine Straße führt.

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Unterhalb der Passstraße geht’s einen flowigen Wiesentrail runter nach San Martino.

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Im Wald oberhal dieses Ortes trennten sich unsere Wege, die Bayern wollten bergauf zum Lago Caldonazzo, ich bin die Asphaltstraße über viele Kehren bis auf eine Höhe von 600m bei Mezzano hinabgesaust.

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Ein letzter Anstieg auf 1000m überwand den Passo Gobbera, dann gings hinab nach Lauters. In einem Seitental habe ich eine schöne Unterkunft samt Pizzeria gefunden. die Gegend ist sehr felsig, aber viel niedriger, als die Dolomiten-Gipfel.

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Aller guten Pässe sind drei

Transalp 2013, 4.Tag, 55km

Gleich nach dem umfangreichen Frühstück verabschiedete ich mich von Stefan und nahm die Auffahrt zum Limojoch in Angriff. Von unten war gar nicht zu sehen, wo ein Weg an diesem riesigen Schutttrichter vorbeiführen könnte.

Steilauffahrt Richtung Limojoch
Steilauffahrt Richtung Limojoch

Es ging auf teilweise tiefem Geröll gar steil bergan. Oberhalb der ersten Wand hatte ich nochmal eine schöne Aussicht zurück Richtung Perderü-Hütte.

Steilhang geschafft, Pederü-Hütte von oben
Steilhang geschafft, Pederü-Hütte von oben

Zu beiden Seiten erheben sich mächtige Felswände.

Mächtige Felswände
Mächtige Felswände

Jetzt wurde es erstmal etwas flacher, linkerhand liegt der Lago Piciodel, ein in verschiedenen Grüntönen schimmernder Bergsee.

Lago Piciodel
Lago Piciodel

Weiter geht es auf Kalkschutt neben einem entgegenkommenden rauschenden Bach hinan bis zur Fanesalm.

Weg zur Faneshütte
Weg zur Faneshütte
Wegweiser mit Kuh
Wegweiser mit Kuh

Am folgenden Steilstück ging’s für vielleicht 300m nur noch mit Schieben weiter. Ein älterer Wandersmann erzählte mir, er habe hier früher als Hirte gearbeitet und kenne jeden Winkel.

Zehnerkofel und Lavarella-Alm
Zehnerkofel und Lavarella-Alm

Vom Limojoch auf 2172m aus sieht man zur Rechten den Zehnerkofel, Neunerkofel und die Eisengabel.

Neunerkofel und Eisengabel
Neunerkofel und Eisengabel

Auf der Gegenseite blickt man dann auf den Limosee und die Tofane. Dort kann man bei genauem Hinsehen noch Tunnel und Stellungen aus dem ersten Weltkrieg sehen, hier verlief die Front.

Tofane im Hintergrund
Tofane im Hintergrund
Limosee
Limosee

Ein feiner Trail führt hinab zur großen Faneshütte.

Oberes Fanestal
Oberes Fanestal

Dort gabelt sich der Weg, links geht es hinab nach Cortina, ich bin rechts ins Fanes-Tal hinabgefahren.

Im Fanestal
Im Fanestal

Auf dem Pfad kann man das Bike meist einfach laufen lassen und die fantastische Kulisse bestaunen.

Im Fanestal
Im Fanestal
Fanestal
Fanestal

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Schließlich führt der Weg durch einen Teppich niedriger Krüppelkiefern und endet an einem steilen Abbruch.

Flowtrail zwischen Latschenkiefern
Flowtrail zwischen Latschenkiefern

Dieser lässt sich links über einen treppenartig ausgebauten Wandersteig umgehen, das Rad musste ich den nächsten halben Kilometer bergabschieben oder tragen.

Tragepassage
Tragepassage

Danach bin ich in vielleicht 15 Minuten bis auf ca. 1700m bergab gesaust, um dann gleich auf der Gegenseite den Anstieg zum Pralongia-Pass anzugehen. Der ist gesamt fahrbar, aber manchmal so steil, dass man auf dem Sattel ganz vor rutschen und den Oberkörper bis fast auf den Lenker runterdrücken muss, um das Vorderrad am Boden zu halten.
Oben erreicht man eine weitgestreckte Alm mit verstreuten alten Sennhütten.

Alm vorm Pralongia-Pass
Alm vorm Pralongia-Pass

Die ganze Zeit waren zunehmend dunklere Wolken umhergezogen. Hier brach das Unwetter jetzt mit einem hageldurchmischten Platzregen los. Ich habe mich schnell unter das Vordach einer alten Hütte gerettet.

Regenpause an einer alten Sennhütte
Regenpause an einer alten Sennhütte

Bei nachlassendem Regen bin ich dann noch zur Pralongia-Baude (2157m) geradelt und hab dort auch gleich was gefuttert. Auf dem Weg dahin hat mich eine Sturmbö einfach umgehauen, ich konnte mich gerade noch so abfangen. Nur das Pedal hat mir einen blutigen Striemen in die Wade gehackt.

Nach einer rasanten Abfahrt auf breiten Wegen unterhalb der Lifte erreichte ich das Örtchen Cherz. Dort hörte es dann endlich auf, zu regnen. Nach Arraba führte die Straße wieder langsam bergan, gut, um die unterkühlten Muskeln langsam wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.

Auf einem Holperweg unterhalb der Skipisten ging es weiter hinauf Richtung Pordoi-Joch.

Pordoi-Joch voraus
Pordoi-Joch voraus

Dann mündete der Weg auf die normale Passauffahrt. Deren Kehren sind durchnummeriert, ich bin von 18 bis 33 einfach im Gang 1:4 hochgekurbelt. Auf der glatten Asphaltpiste geht das ohne große Anstrengung.

Arraba von oben
Arraba von oben

Rechts liegt der Sellastock.

Sellastock
Sellastock

Vom Pordoi (2239m) biegt links der Wanderweg 601 ab. Nach einem Kilometer Schieberei erreicht man dann den Bindelweg, der sich auf ca. 2400m Höhe am Berg entlangwindet und phantastische Ausblicke bietet.

Bindelweg
Bindelweg
Aussicht vom Bindelweg
Aussicht vom Bindelweg
Marmolata in der Wolke
Marmolata in der Wolke

Leider sieht man nur den untersten Teil des Gletschers am Nordhang der Marmolata, die Wolken hingen noch ganz schön tief.

Immer am Hang lang
Immer am Hang lang

Am Ende des Weges liegt das Bindelhaus (Rifugio Viel dal Pan, 2432m). Von dort sieht man auf den Fedaia-Stausee hinab.

Fedaia-Stausee
Fedaia-Stausee

Nach einem Bierchen im Bindelhaus bin ich den Weg wieder zurückgesaust. Die Schiebepassage ist von oben kommend komplett fahrbar. Schließlich bin ich vom Pordoi teils Trails, teils Straße, teils Skipiste nach Canazei hinabgerauscht.

Auf der Skipiste nach Canazei
Auf der Skipiste nach Canazei

Fazit: Das war sicher die Königsetappe der Tour, vor allem bezüglich der grandiosen Landschaft.

Wald und Almen

Transalp 2013, 3.Tag, 71km

Während des Frühstücks hab ich noch viel mit den Augsburgern über frühere Touren gequatscht, die haben einen reichen Erfahrungsschatz an Alpentouren.

Kurz nach Acht bin ich rechts des Baches auf einem Weg, dann Pfad, runter nach Vintl im Pustertal gerauscht. Eigentlich wollte ich von dort den Pustertal-Radweg nach Mühlbach fahren. Am Wegweiser an der Brücke über den ziemlich vollen Fluss war aber auch Nauders verzeichnet, wo ich dann sowieso hin wollte.

Fluss Rienz im Pustertal
Fluss Rienz im Pustertal

Es ging durch den Wald steil bergan. An den folgenden Abzweigen war dann leider kein Hinweis auf Nauders mehr zu finden. Der erste Versuch war dann auch ein Reinfall, es ging mehrere Kilometer am Hang aufwärts, endete dann aber auf einem Holzplatz. Über einen Trampelpfad konnte ich noch bis zum nächsten Querweg hochschieben, der ging aber auch nicht weiter. In Gegenrichtung erreichte ich schließlich einen Serpentinen-Weg und dann auch den richtigen Hangweg.

Pfunderer Tal vom Gegenhang aus
Pfunderer Tal vom Gegenhang aus

Viel Aussicht gab es nicht, aber an den wenigen lichten Stellen konnte man einen Blick zurück Richtung Pfunderer Tal und Alpenkamm erhaschen.

In ca. 1300m Höhe bin ich auf die Kanterrunde eingebogen, ist ein schöner Wald-Trail.

In Nauders kam ich hinter einem Hof an und musste erstmal den Bauern fragen, wo’s zur Straße durchgeht. Die Antwort kam in einer völlig unverständlichen Ursprache zurück, keine Ahnung, ob das deutsch sein sollte.

Weiter oben holte mich ein einheimischer Biker aus Meransen ein, wir sind dann zusammen bis rauf zur Rodenecker Alm gefahren. Dort trennten sich unsere Wege schon wieder, ich bin links auf dem Höhenrücken dem Wanderweg Nr.2 gefolgt. Die beeindruckenden Tiefblicke ließen sich leider nicht gescheit fotografieren, es war einfach viel zu dunstig.

An der Rastner Hütte, kurz unterhalb des Astjochs auf ca. 1900m, gab’s erstmal ein Bierchen und Makkaroni zum Befüllen des Kohlehydratspeichers.

Rastner Hütte
Rastner Hütte

Danach bin ich über den Weg 67B wieder abwärts, das ging teilweise ganz schön steil über Steine und Wurzeln, war aber fast komplett fahrbar.

Waldtrail
Waldtrail

Beim Dorf Ellen erreichte ich ein Asphaltsträßchen, dem ich schließlich bis Rina folgte. Das war allerdings überaus anstrengend, da es bei brütender Hitze immer mal so 300 Höhenmeter rauf und runter ging. Es war auch oft so steil, dass der kleinste Gang gerade gut war.

Vom Hangweg konnte man direkt auf den bekannten Skiberg Kronplatz rübersehen.

Plan di Corones (Kronplatz)
Plan di Corones (Kronplatz)

Weiter südlich gab es dann den ersten Blick auf die Dolomiten.

Dolomiten in Sicht
Dolomiten in Sicht

In Rina kommt man auf die Straße, die vom Würzjoch herunterführt. In rasanter Fahrt ging es hinab nach Zwischenwasser und dann sanft ansteigend über St. Vigil hinein in den Fanes-Nationalpark.

Felsentürme
Felsentürme

Auf beiden Talseiten erheben sich nahezu senkrechte Felswände. Am Talende, auf knapp 1600m erreichte ich die Pederü-Hütte. Das „Matratzenlager“ besteht hier einfach aus mehreren Zimmern mit Doppelstockbetten, nicht sonderlich rustikal, aber bequem.

Pederü-Hütte
Pederü-Hütte

Gleich hinter der Hütte erheben sich Kalkfelsen mit braunen, grauen und rötlichen Einschlüssen.

Kalkfelsen
Kalkfelsen

Am Abend habe ich mit Zimmergenossen Stefan aus Ansbach gequasselt. Er ist schon fast eine Woche mit dem Bike in den Dolomiten unterwegs und konnte mir eine Menge Tips geben. Leider ist er in Gegenrichtung unterwegs, ich muß also erstmal wieder allein den nächsten Pass rauf.

Doppelpass

Transalp 2013, 2. Tag, 78km

Nach einem ausgiebigen Frühstück, das schon halb Sieben zu bekommen war, bin ich schon gegen Viertel Acht los. Da ich 2009 schon einmal über’s Pfitscherjoch bin, kannte ich den Weg zunächst schon ganz gut. Die Tunnel habe ich diesmal allerdings gekonnt umfahren.

MTB-Strecke oberhalb Breitenlahner Alm
MTB-Strecke oberhalb Breitenlahner Alm

Ab der Mautstation Breitenlahner bin ich diesmal die Mountainbike-Strecke hoch. Unten war das noch ein steil ansteigender Feldweg, oben ein Trail (neudeutsch für Trampelpfad).

Schöner Pfad
Schöner Pfad

Der Weg mündet dann wieder auf die Straße zum Schlegeisspeicher. Vor dem letzten Tunnel bin ich rechts einen Forstweg hoch. Von oben ergab sich ein feiner Blick auf die Talsperre und den Schwarzensteinkees (Gletscher) dahinter.

Schlegeisspeicher
Schlegeisspeicher

Es gab allerdings keine Abfahrt von meinem Aussichtspunkt runter, also hab ich das Rad den Wandersteig runtergetragen. Dieser kreuzte einen wild runterschiessenden Bach auf einer recht abenteuerlichen schwankenden Brücke.

Wackelkonstruktion
Wackelkonstruktion

Der Weg durch den Zamser Grund ist die letzten Jahre präpariert worden. Runterzu läßt der sich mit dem Bike bestimmt komplett fahren, raufzu hab ich weniger als 10% der Strecke schieben müssen.

Zamser Grund
Zamser Grund

An der Lavitzer Alm quert man ein Geröllfeld, danach wird’s nochmal richtig steil.

Geröllfeld an der Lavitzer Alm
Geröllfeld an der Lavitzer Alm

Schließlich war ich schon halb Zwölf oben auf dem Pfitscher Joch, knapp 2200 über NN.

Auf dem Pfitscher Joch
Auf dem Pfitscher Joch

Ein Wanderer mit einem riesigen Rucksack, auf dem Weg nach Venedig, war so lieb, mich dort abzulichten. Da ich mich noch ganz frisch fühlte, hab ich auf eine Einkehr im Pfitscherjoch-Haus verzichtet und bin gleich auf die Abfahrt ins Pfitscher Tal eingebogen.

Pfitscher Tal
Pfitscher Tal

Die fantastische Aussicht forderte noch einige kurze Fotopausen.

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Dann ging es aber in rasantem Tempo hinunter nach Stein. Mit dem MTB macht die Abfahrt richtig Laune, Querrinnen und Holperstrecken bügelt die Federung einfach glatt.

Feldweg bei Stein im Pfitscher Tal
Feldweg bei Stein im Pfitscher Tal

Ich hatte schon die ganze Zeit überlegt, ob ich noch übers Pfunderer Joch fahre. Da ich schon um Zwölf am Abzweig war und dort 4,5 Wanderstunden angegeben waren, habe ich das einfach in Angriff genommen.

Zunächst geht es eine Forststraße im Wald steil aufwärts. Die richtige Brücke hat wohl ein Hochwasser weggerissen, so findet sich dort nur ein Behelfsbrückchen für Fußgänger.

Fussgänger-Behelfsbrücke
Fussgänger-Behelfsbrücke

Der Weg wird im folgenden kein bissel flacher, im Gegenteil. Teilweise war mir das selbst im kleinsten Gang zu anstrengend, ich habe längere Passagen geschoben.

Steile Wege Richtung Pfunderer Joch
Steile Wege Richtung Pfunderer Joch

Oberhalb der Baumgrenze erhält man einen tollen Blick auf die umstehenden felsigen 3000er. Auch der Blick zurück ergibt mit zunehmender Höhe immer neue Perspektiven.

Alm vor dem Pfunderer Joch
Alm vor dem Pfunderer Joch

Der Weg wird nur kurzzeitig so „flach“, dass sich bequem raufkurbeln läßt. An einigen Stellen hat ihm auch der eine oder andere geröllführende Bach arg zugesetzt.

Weg verschüttet
Weg verschüttet

Vom Schmelzwasser gespeiste Bäche sind so voll, dass ich auch nach längerer Suche keinen geeigneten Übergang gefunden habe. Jetzt sind meine Latschen eben nass.

Wasserreicher Almboden
Wasserreicher Almboden

Nach der Baumgrenze erreicht man dann auch die Vegetationsgrenze. Kahle Felsen und Schneefelder zieren das Pfunderer Joch (2568m).

Sandturm
Sandturm
Pfunderer Joch voller Schnee
Pfunderer Joch voller Schnee

Die Schieberei durch Schnee ist recht beschwerlich, man kommt aber nicht drumrum. Auf der Gegenseite liegt noch mehr von dem Zeug, die Abfahrt muß immer mal unterbrochen werden.

Blick vom Pfunderer Joch nach Osten
Blick vom Pfunderer Joch nach Osten

Der Pfunderer Höhenweg ist ansonsten ein recht einfach zu fahrender Trail. Teilweise muß man aber auch mit ordentlich Anlauf durchs Wasser und wird dabei bis zum Sattel gut eingeweicht.

Prima Fahrradständer
Prima Fahrradständer

Weiter unten war der Trail für mein bescheidenen Fahrkünste zu schwer, insbesondere in den Spitzkehren bin ich lieber abgestiegen. Insgesamt hab ich wohl so 80% der Abfahrt im Sattel bewältigt.

Kniffliger Trail
Kniffliger Trail

Während der Einnahme eines wohlverdienten Bieres auf der Weitenbergalm zog ein Gewitter auf. Das hat mich dann auch weiter unten voll erwischt. Zum Glück hatte ich die Regenjacke ganz oben im Rucksack. Der Helm hat außerdem den Hagel von meiner Rübe abgehalten.
Weiter unten führt der Weg linksseitig oberhalb einer tiefen Schlucht entlang. Davon gibt’s leider keine Bilder, war zu nass für die Knipskiste.

Ein Quartier hab ich in Weitenbach gefunden, das liegt nur wenige Kilometer vom Pustertal entfernt. Im selben Haus nächtigen zwei Päärchen aus Augsburg, die mit dem Bike über Geisel-, Tuxer- und Schlüsseljoch gefahren sind. Bestimmt auch eine schöne Strecke, wird vorgemerkt.

Auftakt im Karwendel

Transalp 2013, 1. Tag, 110km

In Mittenwald und Scharnitz waren gestern ganze Massen an Mountainbikern zu sehen. Da ich aber schon früh halb Acht losgefahren bin und wohl nicht der langsamste war, habe ich den ganzen Tag nicht sonderlich viele gleichgesinnte getroffen.

An den letzten Häusern von Scharnitz überquerte ich die Isar, die hier in der Gegend entspringt.

Isar in Scharnitz
Isar in Scharnitz

Gleich darauf verlässt man den Asphalt und es geht auf geschotterten Forstwegen durchaus ziemlich steil durch den Wald rauf ins Karwendeltal. Der gleichnamige Bach donnert weiter rechts durch eine Schlucht.

Das obere Karwendeltal ist ein wunderschönes Hochtal mit einem fast ebenen Talboden. Hinter den Wiesen wird es von schroffen, felsigen Bergen begrenzt.

Karwendeltal
Karwendeltal

Am oberen Talende windet sich der Weg in vielen Serpentinen hoch zum Karwendelhaus und weiter zum Hochalmsattel. Weiter rechts liegt noch reichlich Altschnee am Fuß gezackter Felsen.

Felsiges Karwendelgebirge
Felsiges Karwendelgebirge

Der Blick zurück lohnt sich auch auf jeden Fall, ergibt sich doch jetzt eine ganz neue Perspektive.

Karwendeltal von oben
Karwendeltal von oben

Der Hochalmsattel ist selbst nicht so spektakulär, eine Almwiese mit Kühen halt. Dafür ist die Abfahrt auf der Gegenseite richtig schön. Hinter jeder Biegung erreicht man eine neue Aussicht.

Vom Hochalmsattel Richtung Johannestal
Vom Hochalmsattel Richtung Johannestal

Ich bin den Weg auch schön langsam und vorsichtig gefahren. Der Untergrund ist oft loser Schutt, der bei zu viel Druck auf den Reifen plötzlich nachgibt. Zwei Könner überholten mich auf ihren Bikes und waren schnell bergab entschwunden.

Nach dem Steilhang gelangte ich auf eine große, mit einzelnen alten Bäumen bestandene Wiese, hinter der sich weitere Felswände auftürmen.

Kleiner Ahornboden
Kleiner Ahornboden

Weiter geht es auf einfach fahrbaren Forstwegen hinab ins Johannestal. Den Abzweig auf den Singletrail, der näher am wilden Bach verlaufen soll, habe ich leider verpasst.

Im Johannestal
Im Johannestal

Dafür bin ich dann entgegen der Beschilderung den Weg direkt an der Schlucht gefahren, hat sich gelohnt.

Vom Ausgang des Johannestals bin ich rechts am Fluss entlang. Der Weg mündet nach 2km in eine Straße, die oberhalb der Hagelhütten den großen Ahornboden erreicht. An dessen oberem Ende biegt links die Auffahrt zum Plumsjoch ab.

Großer Ahornboden
Großer Ahornboden

Diese verläuft in vielen Kehren und mit dem Bike gut fahrbar erst durch dichten Wald und dann an der rechten Talseite mit prima Aussicht. Ein Highlight ist ein querender Bach, dessen Fließgeschwindigkeit ganz beachtlich ist. Ich habe die Furt also mit viel Schwung genommen, war dann allerdings etwas nass.

Furt an der Auffahrt zum Plumsjoch
Furt an der Auffahrt zum Plumsjoch

Das war jedoch ziemlich angenehm, die Temperatur war selbst auf dieser Höhe heute mittag arg schweißtreibend.

Gegen halb Eins hatte ich dann den Sattel am Plumsjoch erreicht. Der Blick zurück zeigt, dass das doch ein beträchtlicher Höhenunterschied war.

Blick zurück vom Plumssattel
Blick zurück vom Plumssattel

Auf der anderen Seite wartet wieder eine mit engen Kehren gespickte Abfahrt, teilweise sausteil und mit wegrutschendem Gerölle verziert. Oben steht ein Schild,  man solle sein Bike schieben. Ich habe das dann tatsächlich an zwei besonders ausgesetzten Stellen getan, im wesentlichen aber, wie mehrere andere Biker auch, ignoriert.

Abfahrt vom Plumsjoch
Abfahrt vom Plumsjoch

Am Ende der Steilwand erreicht man die Gernalm. Hier waren zwei Radler und eine Portion Kaasspatzln als Stärkung fällig. Anschließend ging es auf schmaler Straße runter nach Pertisau an den Achensee.

Achensee
Achensee

Die Steilabfahrt ins Inntal auf der alten Jenbacher Straße hat mir ein mit 40km/h schleichender Mercedes mit Münchner Nummer versaut. Ohne den ständigen Gegenverkehr hätt‘ ich die Protzkiste glatt mit dem Fahrrad überholt.

Die letzten 40km ging es heute bei bleierner Hitze auf dem Zillertalradweg nach Mayrhofen. Die Unterkunft liegt direkt an der Auffahrt zum Schlegeisspeicher, da kann’s morgen wieder beizeiten ohne große Umwege losgehen.