Klášterec nad Ohři - Dobřiv

2. Tag, Samstag, 07.06.2008
Etappe: 132km
Gesamt: 210km
Profil OSM-Karte GoogleMaps

Bei Superwetter und leichtem Wind aus Südost starteten wir in aller Frühe um 7.45 Uhr. Das Frühstück ließen wir vorerst ausfallen, weil im Hotel ein solches vor 8.30 Uhr nicht zu kriegen war. Da es ziemlich heiß zu werden drohte, empfanden wir es als sinnvoll, die Morgenkühle zu nutzen, und unterwegs bei einem Bäcker das Frühstück nachzuholen. Der Frühstart brachte uns aber zunächst nicht sehr weit, nach ca. 3 km bemerkte Frank, dass sein Tacho streikte. Nach viertelstündigem Rumgebastel gab er dann auf, der Tacho war anscheinend hinüber. Zum Glück ging ja Falks Tacho.

Frank bastelt am Tacho

Nach kurzer Zeit erreichten wir Kadaň (Kaaden). Eine äußerst sehenswerte Stadt mit wunderschönem historischem Stadtkern. Im Grunde ein Geheimtipp und das gleich hinter der Grenze. Das mag daran liegen, dass die Stadt auch nicht gerade an einer der großen Fernverkehrsstraßen liegt. Hier angekommen machten wir schnell einen Bäcker ausfindig. Zu böhmischen „Friedenspreisen“ ließen wir uns Kaffee und Kuchen (um diese Zeit gibt’s bei uns noch kein Bier) ordentlich schmecken. Frank nutzte die Pause gleich um Tschechische Kronen zu holen.

Marktplatz Kaaden Kaaden von der Eger-Brücke

Beim Verlassen der Stadt überquerten wir ein letztes Mal die Eger und hatten von der Brücke einen wunderschönen Blick auf den Stadtkern.

Um aus dem Egertal herauszukommen ging es nun einen grantigen Anstieg von ca. 5 km Länge zu den Ausläufern des Duppauer Gebirge (Doupovské hory) hinauf. Diesen Berg hatten wir so schlimm nicht erwartet. Jedenfalls wurde uns hier schon alles abverlangt. Teilweise mussten wir auf den 2. Gang herunterschalten.

Im folgenden ging es dann hügelig dahin. Noch zu erwähnen wäre ein Wettrennen mit einem verwahrlosten Straßenköter. Falk fuhr als erster und als er am Hundevieh vorbei war provozierte er das Tier mit blöden Sprüchen. Wie von der Tarantel gestochen nahm der Hund die Verfolgung auf und kam dabei immer näher und näher. Erst bei einem Tempo von über 40 km/h gab sich der Hund geschlagen. Frank konnte das Untier gemächlich passieren, weil dieses sich noch vom ungleichen Wettbewerb Hund gegen Fahrradfahrer erholen musste.

Später kam nochmals ein sehr unangenehmer Anstieg. Zwischen Jablonná und Nový Dvůr (Neuhof) ging es im Wald 3 km auf schlechtem Weg bergauf.

Mittagessen mit den 2 obligatorischen halben Litern haben wir dann bei km 68 in Nový Dvůr gemacht. In einer an einer Straße gelegenen Ausflugskneipe haben wir ordentlich gelabsalt.

Wieder in die Sattel gestiegen, ging es eine ordentliche Abfahrt bis hinunter ins Tal der Berounka. Bis Břasy ging es zunächst die Fernverkehrsstraße entlang. Bei km 109 genehmigten wir uns nochmals 2 Bierchen bevor uns unsere Tour weiter nach Rokycany führte. Genau in unserer Fahrtrichtung zogen sich nun schwarze Gewitterwolken zusammen. Eigentlich wollten wir noch weiter kommen, aber da auch der Wind immer bedrohlicher wurde, beschlossen wir, unsere müden Häupter bereits in Dobřiv zu betten. Unser Zimmer erinnerte zwar etwas an eine Gefängniszelle, trotzdem war die Unterkunft eine gute Wahl, denn im zur Kneipe gehörenden Saal lief das EM-Eröffnungsspiel Tschechien gegen Schweiz. Ist ja die böhmische Kneipenkultur gegenüber der unserigen ohnehin schon um Welten uriger, so konnten wir diese vor allem beim 1:0 für Tschechien livehaftig miterleben.

Nach einem gutem und ausreichendem Abendbrot begaben wir uns recht zeitig ins Bett.

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