13. Tag, Mittwoch, 18.06.2008 Etappe: 195km Gesamt: 1.823km |
Optimales Fahrradwetter ließ uns äußerst optimistisch auf unsere vorletzte Etappe gehen. Bereits 7.00 Uhr hatte die freundliche Wirtin das reichliche und gute Frühstück bereitgestellt. Diesmal gab es auch ordentlichen Kaffee. Ab 8.00 Uhr traten wir in die Pedale und gaben ordentlich Gas (26er Schnitt) um zügig nach Pardubice zu kommen.
Aus Pardubice sind wir problemlos wieder rausgekommen – beileibe keine Selbstverständlichkeit in Großstädten mit dem Fahrrad.
Bei km 57 überquerten wir die Elbe, der wir nun den ganzen restlichen Tag folgen sollten. Der in Deutschland sehr populäre Elberadweg ist hier nicht zu finden, da er von Prag bis Mělnik an der Moldau entlangführt! Trotzdem gibt's hier an der Elbe auch Radwege, das ist aber noch nicht durchgängig und steckt hier quasi noch in den Kinderschuhen, zumal die Elbe an dieser Stelle auch nur ein kleines Flüsschen ist. Der Radweg nutzt hier größtenteils wenig befahrene Nebenstraßen.
Mitunter wird man aber auch auf grasüberwachsene grobsteinige Feldwege geleitet. In Týnec nad Labem wollten wir uns zu Mittag niederlassen. Da aber keine gescheite Kneipe auszumachen war, sind wir noch 11 km weiter auf einer furchtbaren Fernverkehrsstraße bis Kolín gefahren. Dort bekamen wir bei km 100 (glaube ich) auch unsere so wichtigen Spaghetti und das noch viel wichtigere Bier.
Aus Kolín heraus führte uns ein Superradweg immmer direkt am Elbufer lang bis Nymburk. Dann wurde der Weg wieder schlechter. Trotzdem schnurrten die km nur so weg, denn das Gelände war absolut eben. Irgendwann zwang uns eine schmale Brücke, die nur an einer Seite ein Geländer hatte, zum absteigen.
An einem wunderschönen See mit Zeltplatz, 10 km vor Lysá nad Labem, legten wir bei km 140 die nächste Rast ein. Es war ziemlich heiß und so gönnten wir uns neben den notwendigen Bieren diesmal auch noch ein Eis.
Danach haben wir uns grandios verfahren, sind einmal über den Zeltplatz, einmal um den ganzen See und zum Schluss noch über die Bahngleise. Das muss dann wohl in Lysá nad Labem gewesen sein.
Von dort ging es dann auf einem recht schmalen Waldweg bis Káraný. Dank einer irreführenden Beschilderung brauchten wir einige Zeit, bis wir endlich die Brücke über einen dort mündenden Nebenfluss der Elbe fanden. Danach ging es in Novy Vestec genau so unübersichtlich weiter. Nach einigem weiteren Hin und Her fragte Frank dann doch endlich bei einem Einheimischen nach, der uns den richtigen Weg wies.
Wie aber so oft wenn man Einheimische nach dem Weg fragt, kennen die die Strecken nur aus Autofahrersicht und schicken einen blind auf die unmöglichsten Fernverkehrsstraßen. So mussten wir auch in diesem Falle ab Stará Boleslav 20 eintönige km auf der Fernverkehrsstraße abstrampeln. Zum Glück hielt sich der Verkehr in Grenzen. Trotzdem macht das keine Freude. Abgesehen vom Verkehr, kommt man zwar ordentlich voran, weil es gut rollt, man überschätzt sich dadurch aber auch schnell indem man zu große Gänge fährt. Außerdem ist es extrem langatmig, wenn man immer bloß in einer Haltung fährt und auf den Tacho stiert.
In Kly verließen wir die Straße und kamen wieder an die Elbe. Die restlichen 4 km ging es auf einem idyllischen Weg bis nach Mělnik. Die Unterkunftssuche erwies sich als schwieriger wie gedacht. Zuerst fragten wir in einem Hotel nach. Die wollten aber 1.900 Kronen, was uns entschieden zu teuer war. Dann sahen wir ein Schild das auf eine Pension verwies. Um dorthin zu gelangen, mussten wie aber erst den sausteilen Berg hinab. Eine Nachfrage ergab, dass leider alles ausgebucht war. So eierten wir den Knochen mit 195 km in den Beinen im ersten Gang wieder hinauf. Oben fanden wir jedoch recht schnell die in der Pension vermittelte Privatunterkunft. Nach Dusche und Umziehen verdrückten wir noch eine Pizza in Biergarten einer Pizzeria am Markt.
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