Terchová - Přerov

11. Tag, Montag, 16.06.2008
Etappe: 179km
Gesamt: 1.448km
Profil OSM-Karte GoogleMaps

Dieser Tag versprach sehr schön zu werden. Strahlender Sonnenschein vom tiefblauen Himmel ließ uns leicht aus den Federn kommen. Ein zeitiges Frühstück war nicht zu bekommen. Also schwangen wir uns bereits 7.10 Uhr, aber mit leerem Magen in die Sättel. Immerhin lagen wir wegen dem vorzeitigen Etappenende am Vortag nicht besonders gut im Zeitplan. Allerdings war es noch recht frisch und wir starteten zunächst mit langen Klamotten. Die ersten 36 km bis Žilnia ließen wir spielend hinter uns, denn es ging leicht bergab. Trotzdem waren diese aufgrund des Berufsverkehrs nicht gerade sehr angenehm. Am Ortsausgang von Žilnia kamen wir an einer Pizzeria vorbei. Dort holten wir auf der Terrasse das ausgefallene Frühstück in Form von leckeren Ham & Eggs nach. Diese Kalorien waren auch notwendig, denn danach ging es ca. 13km hinauf in die Weißen Karpaten.

Weiße Karpaten Weiße Karpaten

Nach der Passüberquerung (ca. 800m) rollte es geschmeidig bis Makov. Das war der letzte Ort vor der slowakisch-tschechischen Grenze. Demzufolge wurden auch die letzten slowakischen Kronen in tschechische eingetauscht. Außerdem genehmigten wir uns ein 2. Frühstück vor dem örtlichen Supermarkt um einen erneuten Anstieg auf 800m zu bewältigen.

Weiße Karpaten Weiße Karpaten Weiße Karpaten

Oben angekommen überquerten wir die Staatsgrenze. Tschechien empfing uns mit einer 30 km langen Abfahrt über Karolinka bis Janová, umrahmt von einer wunderschönen, waldreichen Mittelgebirgslandschaft. In Karolinka zwang uns ein Regenschauer bei km 111 zu einer kurzen Pause, die wir durch Biergenuss in einem fast abgewrackten Kulturhaus aufpeppten.

Regenschauer

Gegen 14.30 Uhr haben wir in Vsetin noch paar tschechische Kronen abgehoben. Danach haben wir uns erst mal leicht verfahren und kamen in einer Sackgasse mitten in einem Zigeunerviertel raus. Schlagartig waren wir von 8 – 10 Kindern umstellt, und mindestens 15 Kinderhände zupften an Fahrrädern und am Gepäck. So blieb uns nur die blitzartige Flucht aus dem kreuzgefährlichen Gebiet. Danach war die Radwegführung sehr seltsam und wir sind links in Richtung Ratibor abgebogen. Wieder zwang uns ein gar heftiger Gewitterguss zu einer Pause. Diesmal war leider keine Schankwirtschaft in der Nähe und wir stellten uns in der örtlichen Landmaschinenschlosserei zwischen alten Traktorteilen und aller Art von Schrott und Gerümpel unter. Die Schlosser dort ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und gingen ohne ein Wort zu verlieren ihren Tätigkeiten nach. Nach 15 Minuten war der Schauer auch schon weitergezogen und wir erklommen nacheinander 2 Pässe von ca. 650 m Höhe.

Schlechter Weg

Bei der nachfolgenden Abfahrt nach Bystřice pod Hostýnem entschieden wir uns leider für den falschen Abzweig was einen beschwerlichen Umweg zur Folge hatte. Denn nur eine jämmerliche Fahrstraße auf der wir mächtig durchgeschüttelt wurden (und das auch noch steil bergauf), brachte uns zurück auf die richtige Strecke.

Weiter ging es, im Wechsel bergauf und bergab durch zahlreiche Dörfer. Es wurde allmählich immer später und wir ahnten schon, dass in den abgelegenen „Klitschen“ kaum eine Unterkunft zu bekommen sein wird. So einigten wir uns darauf doch noch bis Přerov zu fahren.

Mohnfeld Mohn

Kurz vor dem Ortseingang stießen wir noch auf große Blumenfelder, die wir nicht zu deuten wussten. Später fanden wir heraus, dass dort Mohn angebaut wird. Přerov war die nächste größere Stadt in der sicherlich ein Hotel zu finden war. Doch auch dort mussten wir erst eine ganze Weile suchen, bis wir 19.45 Uhr endlich eine Bleibe hatten. Wir gingen dann auch nicht mehr außer Haus und nahmen das hervorragende Abendbrot gleich in der Hotelkneipe ein.

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