St. Jakob in Defereggen bis Innerkrems – 155km, gesamt 668km
Wieder kam ich erst Viertel Zehn nach einem ausgiebigen Frühstück in den Sattel. Ein kurzer Halt schon nach 2km diente dazu, das langärmlige Oberteil drüberzuziehen, es war noch empfindlich kalt. Die folgenden 15km führten auf gut ausgebauter Straße hinab. Da es dabei auch durch einige Galerien ging, habe ich lieber nochmal kurz angehalten, um das Rücklicht einzuschalten.
Weiter ging es dann auf einem Radweg, der zwar nicht ganz durchgängig war, aber mich wenigstens auf großen Stücken von der Straße wegführte. Bis auf wenige kleinere Gegenanstiege ging es weiter bergab, zum Schluß ziemlich steil hinunter nach Huben im Iseltal. Nach einem kurzen Straßenabschnitt gelangte ich auf den Iseltal-Radweg. Das Tal ist von bewaldeten Hängen gesäumt, man hat allerdings leider nicht viel Aussicht auf die Lienzer Dolomiten.
In Lienz habe ich eine 1GB-CF-Karte nachgekauft, meine beiden 128MB-Kärtchen waren voll. Die Gegend scheint von Radlern stark frequentiert zu sein, am Markt fanden sich gleich drei Rad- bzw. Sportläden. Ich fuhr ab hier den Drautal-Radweg hinab. An einem Abzweig fehlte ein Schild, was mir einen Umweg über Nußdorf-Debant einbrachte. Ein Feldweg brachte mich zurück auf den Radweg, der mit kaum merklichem Gefälle Richtung Osten führt. In Oberdrauburg war eine Baustelle, die Umleitung führte durch den Ort. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir an einem Imbissstand eine Bratwurst einzuverleiben.
Bis Greifenburg ging es rechtsseitig der Drau weiter. Ab und zu gab es unbedeutende kleine Anstiege. Der Weg verläuft durch einige kleinere Orte. Hier waren insgesamt recht viele Radler unterwegs, geht ja auch schön einfach. In Lendorf nahm ich den Abzweig auf den R9 Richtung Lieserhofen.
Bei Allersberg sah‘ ich vor mir eine grauhaarige Frau auf einem einfachsten City-Bike, deren sportlicher Fahrstil überhaupt nicht zur allgemeinen Erscheinung passte. An einer Kreuzung hatte ich sie endlich eingeholt und sprach sie ob ihres hohen Tempos an. Es stellte sich heraus, dass sie aus Leipzig war, hier Urlaub machte und nur das Rad der Wirtin ausgeborgt hatte, um zum Baden an den Millstädter See zu fahren. Außerdem stellte sich heraus, dass sie ab und zu einen Marathon rennt und damit wohl bestens durchtrainiert ist.
Bis Gmünd fuhr ich weiter auf dem Radweg R9, der in ständigem auf und ab am linken Hang des Liesertals verläuft. Da es am Ende des Radwegs nur links ab ins Maltatal oder an der anderen Talseite zurück nach Süden ging, mußte ich auf der Bundesstraße B99 weiterfahren. Der Verkehr war aber nicht weiter schlimm, die meisten Leute nehmen wohl die parallel verlaufende Autobahn.
In Kremserbrücke bog ich rechts ab auf die Nockalmstraße. Ab hier ging es stetig mit noch angenehmen 8..10% bergauf. Eigentlich ist das dort eine schöne Gegend, aber jedes brauchbare Foto-Motiv wurde entweder durch eine Baustelle oder ein Dixi-Klo vereitelt. Es wurde kräftig gebaut, da ein Unwetter große Teile der Bachmauer und der Straße weggerissen hatte. So ergab sich auch 3km vor Innerkrems eine längere Pause, da es kein Vorbeikommen an Bagger und LKW gab, bis dieser schließlich schwer beladen wegfuhr.
In Innerkrems kam ich in der Pension „Zum Bergmann“ unter, Abendessen gab es zwei Häuser weiter.
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