Eine Urlaubsreise in den Süden Montenegros…
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Mit Schneeschuhen über die Hermannsdorfer Wiesen
Capricorni
Gestern gönnten wir uns einen ruhigen Tag am Meer. Unser Ziel war die Halbinsel Grado bzw. das gleichnamige Städtchen.
An einem der beiden Strände von Grado kostet das Meer von 9 bis 19 Uhr 3€ Eintritt.
Aber das Städtchen hat auch schöne Seiten, liebevoll hergerichtete Fassaden, alte schmale Gassen, nette Kneipchen und eine angenehm ruhige Stimmung in der Vorsaison
Im flachen Wasser mit Badewannentemperatur schwammen kleine Krabben
Heute sind wir mit dem Auto Richtung Predil-Pass. Die erste Enttäuschung war, dass die Mangartstraße leider immer noch gesperrt war. Die zweite Enttäuschung folgte in Sella Nevea, die Seilbahn Richtung Kanin war außer Betrieb.
Wir sind dann dort auf ein schmales Sträßchen Richtung Altopiano di Montascio abgebogen und über einige steile Kehren (22% Steigung) zu den Montasch-Almen hochgefahren.
Weite Wiesenhänge voller Bergblümelein ziehen Richtung Cima di Terrarossa und Montascio hoch.
Am Gegenhang befinden sich die Kanin-Berge, noch tief im Schnee gefangen.
Nach einigen hundert Höhenmetern Aufstieg sahen wir aus der Ferne genau über uns in einer Rinne voller Altschnee Tiere.
Aus der Nähe erwies sich das als eine Herde von über 50 Steinböcken, die dort in der Sonne dösten und sich von den Wanderern nicht stören ließen.
Wir blieben eine ganze Zeit da oben sitzen, beobachteten die Tiere und genossen die fantastische Aussicht.
Schließlich stiegen wir dann doch hinab, pausierten noch kurz in der Malga Brazza, und fuhren zurück zum Raibl-See (ital. Lago di Predil).
Ich bin sogar ein paar Züge in dem eiskalten, glasklaren Wasser geschwommen. Es war etwas wärmer als die Soča, vielleicht so 10°C. Prickelt herrlich auf der Haut!
Aussichtslos
Heute wollten wir den Bergrücken Štol, zwischen dem Ucja-Tal und Kobarid mit dem Bike bezwingen. Es war relativ kühles Wetter und bedeckt, was sich noch als Problem erweisen sollte.
Zunächst fuhren wir vom Örtchen Žaga westlich, also Richtung Italien, eine kaum befahrene Straße am linken Rand der Ucja-Schlucht hinauf.
Nach 300 Höhenmetern bogen wir links in einen Forstweg ein und strampelten fleißig bergauf. An mehreren Stellen war der Weg durch Forstarbeiten ziemlich matschig, sonst eher festgefahrener Schotter mit eingestreuten größeren Brocken.
Je höher wir kamen, desto feuchter und kälter die Luft. Kurz vor dem Kamm auf 1330m mussten wir dann die Regenjacken herauskramen. Wir steckten mitten in der Wolke.
Der Weg auf der Höhe war super, die Aussicht wäre bestimmt wunderschön gewesen. So mussten wir uns mit bunten Blumen am Wegesrand und niedlichen Kälbchen auf der Alm zufriedengeben.
Wir waren schon ziemlich ausgekühlt, da tauchte linkerhand ein Biwakhäuschen auf, welches zu einer Mahlzeit im Trockenen genutzt wurde. In der urigen Hütte hätte man sogar notfalls übernachten können.
Leidlich aufgewärmt traten wir die Abfahrt an. Vorher gab es sogar noch ein paar Augenblicke einen Tiefblick hinab Richtung Soča, ehe die Wolken wieder dicht machten.
Es folgte eine beschwerliche bergab-Schieberei über einige hundert Meter und vielleicht 200 Höhenmeter.
Danach hatten wir wieder einen biketauglichen, jedoch recht ruppigen und steinigen Weg erreicht, dem wir bis nach Tornovo ob Soči folgten. Ab und an war ein Zwischenhalt nötig, um die von der Dauer-Rüttelei verkrampften Hände auszuschütteln.
Rund um Kobarid
Es gibt einen historischen Lehrpfad rund um das Städtchen Kobarid, der sich auch für weniger Geschichtsinteressierte zu wandern lohnt.
Über ein als Kreuzgang gestaltetes Sträßchen geht es hoch zur Kirche Sv. Anton.
Dann führt der Weg durch (meist) schattigen Wald zum Tornovske Grad.
Dort gab es von der Römerzeit bis ins 7. Jhdt. eine Siedlung, die in den Jahren 2003…2005 teilweise ausgegraben und zugänglich gemacht worden ist.
Über viele Stufen, die teilweise in Gräben und Unterstände aus dem 1. Weltkrieg eingebaut sind, geht es runter zur Soča.
Über eine schwankende Hängebrücke gelangten wir ans andere Ufer und machten erstmal Pause unten am Fluss.
Als nächstes wanderten wir zum Wasserfall Slap Koziak.
Etwas weiter bachabwärts gibt es noch einen kleinen Bruder dieses beeindruckenden Wasserfalls, genannt Mali Koziak.Schließlich gelangten wir, vorbei an einigen Überbleibseln der italienischen Stellungen von 1917, an die Napoleonbrücke und zurück nach Kobarid.Zum Ausklang des Abends gab es vorhin noch einen Aperol-Spritz in einer netten Bar im Zentrum von Bovec.