05.06.2010 Warth (D) – Lofer (AT) (163km) Gesamt: 504km
Leider konnten wir erst gegen 9.00 Uhr gestartet, weil das Frühstück nicht eher zu bekommen war. Wegen der vorausgesagten Hitze wollten wir die kühlen Morgenstunden nutzen um beizeiten paar Kilometerchen auf dem Tacho zu haben.
Auf dem Vilsradweg kamen wir auch zügig voran. Allerdings war die Vils auf Grund der Regenfälle der letzten Tage über die Ufer getreten und so waren einige Straßen wegen Hochwasser gesperrt.
Bei km 34 legten wir ein 10 minütiges Getränke-Päuschen ein um danach flott weiter zu strampeln. Die Landschaft war hügelig, überwiegend landwirtschaftlich genutzt, geprägt von kleinen Wäldchen und verstreut liegenden Bauernhöfen.
Die Sonne meinte es mittlerweile zu gut mit uns. So ließen wie uns bei km 68 zu einer ersten Bierpause unter schattigen Kastanienbäumen verleiten.
Der nun folgende Traun-Alz-Radweg war schlecht ausgeschildert, so dass wir immer wieder vom Rad mussten um uns neu zu orientieren. Bald wurde der Weg wieder besser und bei km 110 hat uns der Bierdurst erneut zur Pause genötigt. Die Alpen waren jetzt schon deutlich zu sehen.
Bis Inzell wurde die Strecke landschaftlich immer schöner – plötzlich standen wir mitten in den Alpen. Einen letzten Riegel warfen wir uns noch ein, um genügend Reserven für die letzte Etappe bis zum „Feierabend“ zu haben. Der nun folgende Abschnitt war recht abenteuerlich.
Mehr oder weniger ging es nur über Stock und Stein, inklusive Wasserdurchfahrt, und wir hatten schon leichte Zweifel ob wir richtig waren. Mitunter ging es sausteil bergab, nicht auszudenken, wenn wir das hätten alles wieder zurückschieben müssen. Das blieb uns aber erspart, denn wir landeten wie geplant in Schneizlreuth.
Da es nun schon etwas abgekühlt hatte, wollten wir noch „paar Meter“ in Richtung Großglocknermassiv machen. Denn dessen Überquerung würde wohl am besten gelingen, wenn man frühmorgens (mit frischen Kräften) am Fuße des Großglockners starten konnte. So war zumindest der grobe Plan. Wir kamen allerdings „nur“ bis Lofer und das auch nur auf einer stark befahrenen Bundesstraße (weil wir den Radweg verpasst hatten). Wenigstens ging es noch einige Kilometer ziemlich steil bergab und der Tacho zeigte beängstigende Geschwindigkeiten an.
Wenigstens die letzten Kilometer bis Lofer konnten wir noch den idyllischen Radweg an der Saalach nutzen. Allerdings war der Untergrund ziemlich weich, was eine erhebliche Bremswirkung verursacht. Wir kamen es uns auf den letzten Kilometern so vor, als würde jemand von hinten festhalten.
In Lofer sind wir in einer relativ noblen (und teuren) Pension abgestiegen. Da uns die Spaghetti-Portion zum Abendbrot etwas zu dürftig war, baten wir um eine größere gegen Aufpreis. Das war dem unfreundlichen Kellner aber zuviel und ein zweites Mal Essen wollten wir nicht. So sind wir doch etwas hungrig zu Bett.