Die Gastgeber in Polovragi servierten uns gegen 7.30 Uhr ein sehr üppiges und leckeres Frühstück.
Nach einem Abschiedsfoto konnten wir also beizeiten in Richtung Süden starten. Schon am Morgen merkte man, dass es wohl sehr heiß werden würde.
Die ersten Kilometer flutschten weg wie nichts und wir dachten schon, bis zur Donau ist es ein Klacks… Die ganze Zeit war kaum Verkehr, lediglich ein paar Pferdefuhrwerke kamen entgegen. Da ein Dorf an das andere anschloss, war immer Leben auf der Straße.
Interessant für uns war die Tatsache, dass die Einheimischen auf Bänken vor ihren Grundstücken saßen und beobachteten, was auf der Straße vor sich geht. Für uns unvorstellbar, sich den Straßenlärm anztun…
Nachdem der Straßenbelag die ganze Zeit sehr fahrradfreundlich war, wechselte er plötzlich und erinnerte sehr stark an eine DDR-Autobahn. Schlecht verfugte Betonplatten quälten alle 10 m die Hornhaut der Fahrer…
Außerdem kam Gegenwind auf, der den Pedaleuren zusätzlich zu schaffen machte. Wiederum sorgte dieser für eine gewisse Kühlung und man fragte sich, was nun eigentlich besser ist…
Zu Mittag kamen paar Wolken auf und wir dachten noch gottseidank, aber ganz schnell lösten diese sich wieder auf.
Die Hitze stieg ins schier unermessliche. Laut Internet waren es in Craiova (was wir wegen dem Verkehr umfahren haben) 37°.
Auf den Straßen war kein Mensch zu sehen (ein erzgebirgischer Songwriter würde wohl sagen: „Du triffst kaah Sau“). Man hält also Siesta. Paar Rindviecher am Straßenrand, das war es auch schon.
Wir mussten aber auch weiter, wollten heute noch die Donau erreichen.
Unterwegs verabschiedete sich noch Falks Sattelstrebe. Das heißt slso, dass Falks Sattel nur noch auf einer Seite unterstrebt ist. Mal sehen ob wir hier morgen was reißen können mit dem Sattel.
Die unererträgliche Hitze machte uns schwer zu schaffen. Lippen , Gesicht, Arme, einfach alles schmeckte nach Salz. Das hatten wir noch nie erlebt.
Wir kamen nach 203 km nach Bechet und erkämpften zwei Betten in einer wegen fehlender Ausschilderung kaum als solcher erkennbaren Pension.
Noch vor dem Frühstück fotografierten wir noch schnell den karpatischen Bettvorleger.
Wir sind gegen 09:15 losgefahren.
Zunächst ging es am Stausee Lacul Oasa Mica entlang. Ein wunderbarer Ausblick auf die vollkommen ruhige Wasserfläche und die sich darin spiegelnden Berge und Wälder wechselte mit einem immer noch schönerem ab. Mehrere Foto-Halts bremsten das Tempo herunter.
Es ging weiter bergauf, wobei die Steigung deutlich größer als gestern wurde. Nachdem wir uns bis auf den Pasul Tartarau (1678m) hochgearbeitet hatten, ging es leider wieder steil bis auf 1350m runter.
Von dort führten klassische Serpentinen einen Steilhang hoch. An einem Bach wurden die Trinkbuddeln nochmal mit klarem, kaltem Wasser befüllt, dann ging die Schufterei los. Die ersten Kehren waren noch prima ausgebaut, weiter oben stellten sich uns aber diverse Steilrampen mit geschätzten 14% in den Weg.
Auf ca. 2000m musste ein heraufziehender Hungerast mit Müsliriegel bekämpft werden. Eine viertel Stunde später dachten wir, wir hätten die höchste Stelle erreicht. Wir kauften an einer der Buden dort einen leckeren Mozarella-artigen Käse und verdrückten diesen auch sofort.
Kaum wieder losgefahren, sahen wir, dass die Straße nur ca. 100 Höhenmeter abfiel, um dann wieder steil anzusteigen. Als wir diesen Anstieg erreichten, war der Berg komplett in dichten Nebel gehüllt. Wir haben den Pass irgendwann innerhalb der Wolke passiert, ohne ein Hinweiszeichen oder so etwas zu sehen.
Auch die ersten Meter der Abfahrt nach Ranca wurden damit ziemlich „transsilvanisch“. Der Ort selbst ist recht häßlich, warum müssen eigentlich alle Fehler beim Ausbau von Wintersportorten aus den Alpen hier nochmal wiederholt werden?
Ein Gegenanstieg bringt noch einmal einige schöne Aussichtspunkte, nervt den abgekämpften Radler aber eher.
Auf der Abfahrt kamen uns zwei schwer bepackte Radler entgegen. Ein netter Schwatz mit Simon und Isabel ergab, das beide schon seit Mai unterwegs sind. Ihre Tour führte bisher durch Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien und Rumänien. Sie wollen weiter über Ungarn, die Slowakei,Polen und Finnland in ihre Wahlheimat Norwegen. Isabel erzählte, sie sei in der 22. Woche schwanger. Großartige Radfahr-Leistung, aber ob das wirklich so ratsam ist? Nach vielen gegenseitigen guten Wünschen verließen wir den Punkt in entgegengesetzte Richtungen.
Eine lange und steile Abfahrt brachte uns hinab nach Novaci. In einer der letzten Kurven war eine Schnellbremsung und Ausweichreaktion nötig, stand doch eine Kuh mitten in der unübersichtlichen Kehre.
Nach der überfälligen Einnahme zweier Mittagsbier fuhren wir über Baia de Fier nach Polovragi. Das war über alle Erwartungen anstrengend, ging es doch gleich mehrfach mit 12% hoch und danach sinnlos das nächste Seitental hinab. Da sich unsere ausgeleierten Beine weiteren Anstrengungen gegenüber widerspenstig zeigten, sind wir schon gegen Fünf in einer netten Pension abgestiegen. Wie sich herausstellte, waren Simon und Isabel in der Nacht zuvor ebenfalls hier zu Gast.
Ein ausgiebiges Abendessen mit Steak, Bratkartoffeln, Nachtisch-Kuchen, Selbstgebranntem, lokalem Wein und ausgiebigen Gesprächen mit den Wirtsleuten und weiteren Gästen beendete den Abend. Wieder zeigte sich, dass die Rumänen ausgesprochen nette und aufgeschlossene Mitmenschen sind.
Die Bilder und Ortsnamen sind jetzt alle eingepflegt. Danke für die Hinweise. Manchmal werden diese Dinge dann letztlich vergessen, weil wir das Ganze immer mal wieder stückweise (so als Art Tagebuch) weiterschreiben und uns dann vornehmen, abends die „Restarbeiten“ noch einzubauen. Das fällt dann manchmal aufgrund plötzlich einsetzender Müdigkeit flach… und fällt später ganz der Vergesslichkeit anheim.
Überhaupt ist das mit den Fotos relativ umständlich. Wir sind wahrlich beide keine Fans der Handyfotografie, aber zum Hochladen machen sich die Handybilder am besten, weil die direkt auf dem Gerät liegen. Von Franks Digicam bauen wir jeden Abend die Micro-SD-Card aus, stecken sie in Falks Handy um die Bilder auf das Handy zu übertragen.Von dort werden die Bilder für den Blog komprimiert (um teure Datenübertragungsmenge zu sparen) und eingestellt. Dann wird alles hochgeladen. Ja und manchmal hat man auch ganz einfach kein Internetempfang. Nach diesem kleinen technischen Exkurs wieder zur Fahrradfahrt.
Heute früh gegen 5.30 Uhr wurden wir von Motorengeräuschen geweckt. Irgendein Fahrzeug fuhr unmittelbar am Zelt vorbei, Männerstimmen waren zu hören. Als das Fahrzeug mit den Männern abgezogen war, steckten wir die Köpfe aus dem Zelt und stellten fest, dass die Bienenkästen allesamt verschwund waren. Der freundlich Imker hatte sich also entschlossen seine Bienenvölker umzusiedeln. Das rustikale Frühstück (ungarische Salami aus der Reserve, Weißbrot abgebrochen vom Laib sowie Kaffee türkisch) zog sich doch ganz schön in die Länge. Dann noch das ganze Abbauen, einpacken… Jedenfalls war es auf der sonnenüberfluteten Terasse sehr ruhig und naturbelassen. Da sieht man doch glatt drüber hinweg, dass unsere Körper heute noch keinen Tropfen Wasser gesehen hatten. Hier muss man schließlich nicht geschniegelt und gebügelt herumlaufen. Unsere schwedischen Freunde die seit Wochen jede Nacht im Zelt campieren, hatten schon reichlich vom „Duft der weiten Welt“ aufgenommen. Irgendwann ist wahrscheinlich eine Sättigung erreicht und es wird nicht mehr schlimmer…
Beim Gepäck aufhucken merkte Frank plötzlich, dass rechts eine der beiden Gepäckträgerstreben gebrochen war. Nun war guter Rat teuer. Es wurde sich aufs erste mit Kabelbinder beholfen. Die Idee einer Manschette aus einer alten Getränkedose musste verworfen werden, weil das Blech zu weich war. Zum Glück ist der Gepäckträger aus Stahl und kann geschweißt werden. Nach einer Anfrage beim erstbesten Autoteilehändler zückte dieser sein Handy und rief einen Kumpel an, der der englischen Sprache mächtig war. Die Antwort war, dass das nur in einer Autowerkstatt in Alba Julia gemacht werden könne.
Wir fuhren also weiter das herrliche Tal hinab. Das Konstrukt mit Kabelbinder hielt, was auch der guten Fahrbahn zu verdanken war. Ein Stück weiter hielten wir nochmal an. Wir hatten nämlich die 1.350 km Marke erreicht. Da wir von insgesamt 2.700 km Gesamtstrecke ausgehen, würde das bedeuten, dass wir die Hälfte erreicht haben. Mit einem Foto wurde das Ereignis dokumentiert.
Weiter ging es das Tal hinab und – es ist fast wie im Märchen – an der Straße standen 2 Männer und schweißten ihren Gartenzaun. Also angehalten und unser Problem mit Gesten, Zeigen und gutem Zureden vorgebracht. Natürlich verstand keiner auch nur ein Wort, aber trotzdem wurde unser Mahleur sofort erkannt und es war natürlich für die beiden kein Problem. Exakt setzten sie 2 Schweißpunkte am lädierten Träger und das Problem war behoben. So problemlos kriegt man hier geholfen und unser Eindruck, dass die Menschen hier ein riesengroßes Herz haben verfestige sich weiter. Frank hatte sich so gefreut, dass er den Helfern natürlich ein wenig Geld angeboten hatte, aber die 20 Leu (ca. 4,50 €) wurden konsequent abgelehnt – keine Chance.
In der Reperaturzeit konnte Falk auch sein Handyproblem lösen. Seit dem Morgen waren Handy und Internet weg. Durch einen Netzwechsel auf RO Vodaphone konnte das Datenroaming wieder aktiviert werden.
Wir rollten weiter nach Alba Julia und begossen unsere kleinen Erfolge mit dem traditionellen Mittagsbier.
Die Straße bis Sebes war aufgrund der Verkehrsdichte und der mittlerweile 33° eklig zu fahren. Im Sebes verließen wir die Verkehrsader in Richtung Sugag und es wurde ruhiger. Ab Capalna wand sich das Tal wunderschön zwischen Felsen und Laubwald und es begann ein sanfter Aufstieg. Bei km 92 genehmigten wir uns einen kleinen Mittagssnack. Der Salat am Nachbartisch sah lecker aus und so bestellten wir uns diesen auch. Zwischendurch entwickelte sich ein angenehmes Gespräch mit den Leuten vom Nachbartisch. Diese waren aus Bukarest und sehr interessiert an unserem Vorhaben.
Danach ging es weiter in sengender Hitze das herrliche Tal hinauf. Bei km 101 hatte Franks Vorderrad einen Platten. Dieser wurde umgehend behoben.
Weiter ging es an den Lacul Tau Bistra (Stausee). Dort stand eine Eisbude, die wir natürlich auch ausprobierten. Ein Stück weiter erregte ein Pizzeria unser Interesse und es wurde beschlossen, das Abenbrot gleich dort einzunehmen. Obwohl wir lange warten mussten und schon Angst bekamen, rechtzeitig die noch 18 km entfernte Pension zu erreichen, waren die Pizzen sehr reichlich und gut.
Die letzten 18 km ging es ausschließlich bergauf. Wir fuhren nun im Schatten und die Temperaturen waren auf ein sehr angenehmes Maß gesunken. Das Tal war wunderschön, die Steigung war noch erträglich und der Straßenbelag war wirklich gut.
Trotzdem traten wir mächtig in die Pedale, um noch vor Einbruch der Dunkelheit die Pension am Lacul Oasa Mica zu erreichen.
Morgen gehts über die Transalpina (mit 2.240 m die höchste ausgebaute Passstraße in Karpaten)
Morgens zauberten uns die netten Gastgeber wieder ein riesiges Frühstück, von dem wir im Höchstfalle die Hälfte verdrücken konnten.
7.50 Uhr starteten wir bei strahlend blauem Himmel mit ein paar Schönwetterwölkchen. Die Kirche im Dorf gefiel uns sehr gut
Nachdem es auf sehr guter Straße gut voran ging, gelangten wir auch schon zum ersten Passanstieg. Bei den Felsen und Bäumen hätte man auch denken können, wir sind im Zschopautal. Nur die freilaufenden Rindviecher gibt es dort nicht. Oben in über 1.000 m Höhe angekommen, wurden wir mit einem tollen Ausblick belohnt.
Schnell wurden noch die Trinkflaschen mit kaltem Quellwasser befüllt.
Wir wussten dass die eigentliche Passhöhe über 1.300 m ist und wir zwischendrinne nochmal runter zu einem Stausee müssen. Die Abfahrt war zwar sehr schön, aber viele im Schweiße erkämpften Höhenmeter gingen wieder flöten.
Zum Glück blieb die Straße relativ gut und wir gewannen schnell wieder an Höhe. Bei löchrigem Pflasterbelag (siehe Vortag) wäre das die reinste Schinderei. Bei km 46 machten wir Pause bei einem kleinen Laden mit angebauten Bierausschank. Immer wieder mussten wir freilaufende Kühe und Pferde von unseren Rädern vertreiben. Beinahe hätte sich die Kuh mit ihren Hörnern in Falks Vorderrad verfitzt.
Diesmal tranken wir zu Mittag nicht bloß Bier, sondern kauften uns noch Schokolade und eine Art Pfefferkuchen. Die Versorgung ist also auch im letzten Bergdorf kein Problem. Weiter ging es nun hinauf und der Pass wurde problemlos bezwungen. Die nun folgende Abfahrt war grandios. Wir kamen durch viele Dörfer mit interessanten Holzbauten.
Weiter unten holten wir zwei vollbepackte Radfahrer ein. Es waren Daniel und Thomas, zwei junge Schweden, die schon Mitte Mai bei sich losgefahren sind und schlussendlich noch bis Kasachstan wollen. Wir hatten interessante Gespräche im Fahren auf relativ belebter Straße. So wurde schnell der Entschluss gefasst ein gemeinsames Bierchen zu trinken.
In englisch wurden viele interessante Details ausgetauscht. Außerdem wurde beschlossen noch ein Stück gemeinsam zu radeln und dann die Nacht im Zelt zu verbringen.
Letzte Lebensmittel
waren schnell besorgt und wir fuhren noch ca. 30 km bis wir eine geeignete Stelle zum campieren gefunden hatten. Es dauerte auch gar nicht lange und es kam der Imker der naheliegenden Bienenstöcke vorbeigeschaut. Er bat lediglich, die Zelte ein wenig umzusetzen, weil er am nächsten Morgen mit seinem Auto zu den Bienen müsse. Außerdem sollten wir noch von seinen Aprikosen kosten.
So wurde schnell eine Päckelsuppe gekocht. Bei den Schweden gabs Reisklunsch mit Salami. Einer der Schweden schleppte sogar eine kleine Gitarre durch ganz Europa und konnte auch ganz gut darauf spielen. Die Rückseite der Gitarre wurde als Schneidbrett genutzt, muss man auch erstmal drauf kommen. Mit zwei Flaschen Wein und einer 2,5 l Flasche Bier hatten wir noch einen lustigen Abend und sind so gegen 23.00 Uhr im Zelt verschwunden.
Geschrieben von Falk
PS: Wer des Schwedischen mächtig ist oder mit der grausigen maschinellen Übersetzung von Google leben kann, der kann Thomas‘ und Daniels Tour in ihrem Blog mitverfolgen.
Nach zeitigem und guten Frühstück stiegen wir 7.50 auf die Räder. Der Himmel war leicht bedeckt, also nicht so heiß. Kurz vor der Grenze füllten wir nochmal alle Trinkflaschen auf. Außerdem wurde noch ein riesige Salami (für alle Fälle) geordert und im Packsack verstaut.
Problemlos passierten wir nach 30 km die rumänische Grenze.
Der erste Eindruck war, dass alles trist, fahl, und trostlos wirkte. Im ersten Ort hob Frank rumänische Lei ab. Falk tauschte die letzten Forint ebenfalls in Lei um.
Die Radlerei ging zäh, die km flutschten lange nicht so wie an den Vortagen. Ursächlich für das miserable Vorwärtskommen sind die teils miesen Straßen. Teilweise wird man auf marodem Pflaster (wo 25% aller Steine fehlen) massiv durchgeschüttelt – egal wie schnell man fährt, es tut nur weh. Am ehesten vergleichbar ist das mit mecklenburgischem Kopfsteinpflaster.
Man hat ständig Angst Teile und Ausrüstungssachen zu verlieren. Dann wird aber auch plötzlich die Straße wieder schön und man denkt man ist zuhause.
Die Strampelei zog sich jedenfalls so dahin. Zwischendurch kamen wir durch eine Zigeunersiedlung. Gleich war ein ca. 10jähriger Junge mit dem Fahrrad dabei uns rasant zu überholen. Irgendwas wollter er uns immer sagen bis er natürlich um Geld bettelte. Dabei ging er leider leer aus.
Bei km 80 kamen wir in Suplacu de Barcu an einer Pizzeria vorbei, die unsere Aufmerksamkeit erregte. Hoch erfreut stellten wir fest, dass es Bier gab und dass dieses auch sehr süffig ist. Falks größte Sorge (die Tour droht an Unterhopfung zu scheitern) war damit erstmal vom Tisch.
Auch die Pizza war sehr reichhaltig und lecker.
Weiter ging es bergauf und bergab auf schlechten wie auf guten Straßen.
Laut Franks Routenplanung sollte es über einen 600 m hohen Pass gehen. Das ist wahrlich nicht gerade hoch. Aber immerhin trotzdem erstmal 500 Höhenmeter mit der Fuhre und auf diesen „Straßen“. Auf ungefähr halber Strecke erblickten wir einen großen Sonnenschirm mit Bierwerbung. Drunter saßen schon 5 einheimische Bauern beim Bier.
Also setzten wir uns dazu, denn unser Durst hatte auch schon beängstigende Ausmaße angenommen. Sofort kamen wir mit Händen und Füßen ins Gespräch. Nur einer von denen konnte bruchstückhaftes Englisch. Dieser ging auch sofort zur Wirtin und spendierte uns 2 große Bier. Nachdem diese ruck zuck leergezischt waren wollten wir uns natürlich auch nicht lumpen lassen und holten auch eine Runde mit 7 Bieren (ca. 3 EUR). Jetzt sah es auf dem kleinen Tisch aus wie zu besten Tanzzeiten und es wurde immer lustiger. Es stellte sich heraus, dass nicht alle Anwesenden Bier tranken, weil sie z. B. mit dem Traktor da waren. Wir wollten dann irgendwann weiter, aber die fröhlichen Leute ließen uns nicht bis auch das letzte Bier getrunken war.
So sind wir zunächst erstmal ganz schön rumgeeiert. Aber den Pass hinauf ging es verdächtig leicht. Na wir waren ja auch frisch betankt. Zum Glück kommt dort nur alle 10 Minuten ein Auto.
Die Abfahrt ins Tal fand dann wieder auf bestens ausgebauter Straße statt. Allerdings mussten wir im Anschluss ca. 15 km auf einer unglaublich überlaufenen, lärmenden Fernverkehrsstraße strampeln. Das macht wirklich keinen Spaß, ließ sich aber auch nicht vermeiden, weil das weit und breit die einzige Straße durch das Tal war. Irgendwo verließen wir die ätzende Straße, weil Frank der Meinung war, dass es im nächsten Ort eine Unterkunft gebe. Die Zufahrt zum Ort sah erst sehr vielversprechend aus. Eine ganz neu gebaute Straße. Die ging aber schon nach kurzer Zeit in einen Sand-/Schotterweg über der das Radfahren so gut wie unmöglich machte. Die Räder sanken so tief ein, dass Fahren nur noch unter unerträglichem Kraftaufwand möglich war. Frank hat das letzte Stück nur noch geschoben.
Im Ort fanden wir dann gegen 21.00 Uhr (wir waren schon drauf und dran das Zelt rauszuholen) doch noch eine Bleibe. Die freundlichen Gastgeber konnten kein Wort deutsch oder englisch.
Trotzdem haben sie uns umgehend ein sehr reichhaltiges Abendbrot mit leckerem (wahrscheinlich selbergemachten) Käse, Salami, ganz leckeren Tomaten, Speck, Milch aufgetischt. Und einen selbergemachten Obstler mussten wir auch unbedingt trinken. Der hat mächtig gebrannt, sind wir doch beide das Schnapstrinken nicht gewöhnt. Nach dem Duschen sind wir gleich in die Betten gefallen. Immerhin haben wir es auf 161 km gebracht, obwohl wir durch die Zeitumstellung auch noch eine Stunde eingebüßt haben.
Seit wir in Rumänien sind haben wir beide keinen Handyempfang mehr. Das Internet geht komischerweise. Seltsam ist, dass anscheinend alle Rumänen telefonieren wie verrückt. Haben die bessere Handys?
Morgen geht es dann weiter in die Karpaten.