Sancraiu – Pasul Bucium, 125 km, gesamt 1.326 km
Morgens zauberten uns die netten Gastgeber wieder ein riesiges Frühstück, von dem wir im Höchstfalle die Hälfte verdrücken konnten.
7.50 Uhr starteten wir bei strahlend blauem Himmel mit ein paar Schönwetterwölkchen. Die Kirche im Dorf gefiel uns sehr gut
Nachdem es auf sehr guter Straße gut voran ging, gelangten wir auch schon zum ersten Passanstieg. Bei den Felsen und Bäumen hätte man auch denken können, wir sind im Zschopautal. Nur die freilaufenden Rindviecher gibt es dort nicht. Oben in über 1.000 m Höhe angekommen, wurden wir mit einem tollen Ausblick belohnt.
Schnell wurden noch die Trinkflaschen mit kaltem Quellwasser befüllt.
Wir wussten dass die eigentliche Passhöhe über 1.300 m ist und wir zwischendrinne nochmal runter zu einem Stausee müssen. Die Abfahrt war zwar sehr schön, aber viele im Schweiße erkämpften Höhenmeter gingen wieder flöten.
Zum Glück blieb die Straße relativ gut und wir gewannen schnell wieder an Höhe. Bei löchrigem Pflasterbelag (siehe Vortag) wäre das die reinste Schinderei. Bei km 46 machten wir Pause bei einem kleinen Laden mit angebauten Bierausschank. Immer wieder mussten wir freilaufende Kühe und Pferde von unseren Rädern vertreiben. Beinahe hätte sich die Kuh mit ihren Hörnern in Falks Vorderrad verfitzt.
Diesmal tranken wir zu Mittag nicht bloß Bier, sondern kauften uns noch Schokolade und eine Art Pfefferkuchen. Die Versorgung ist also auch im letzten Bergdorf kein Problem. Weiter ging es nun hinauf und der Pass wurde problemlos bezwungen. Die nun folgende Abfahrt war grandios. Wir kamen durch viele Dörfer mit interessanten Holzbauten.
Weiter unten holten wir zwei vollbepackte Radfahrer ein. Es waren Daniel und Thomas, zwei junge Schweden, die schon Mitte Mai bei sich losgefahren sind und schlussendlich noch bis Kasachstan wollen. Wir hatten interessante Gespräche im Fahren auf relativ belebter Straße. So wurde schnell der Entschluss gefasst ein gemeinsames Bierchen zu trinken.
In englisch wurden viele interessante Details ausgetauscht. Außerdem wurde beschlossen noch ein Stück gemeinsam zu radeln und dann die Nacht im Zelt zu verbringen.
Letzte Lebensmittel
waren schnell besorgt und wir fuhren noch ca. 30 km bis wir eine geeignete Stelle zum campieren gefunden hatten. Es dauerte auch gar nicht lange und es kam der Imker der naheliegenden Bienenstöcke vorbeigeschaut. Er bat lediglich, die Zelte ein wenig umzusetzen, weil er am nächsten Morgen mit seinem Auto zu den Bienen müsse. Außerdem sollten wir noch von seinen Aprikosen kosten.
So wurde schnell eine Päckelsuppe gekocht. Bei den Schweden gabs Reisklunsch mit Salami. Einer der Schweden schleppte sogar eine kleine Gitarre durch ganz Europa und konnte auch ganz gut darauf spielen. Die Rückseite der Gitarre wurde als Schneidbrett genutzt, muss man auch erstmal drauf kommen. Mit zwei Flaschen Wein und einer 2,5 l Flasche Bier hatten wir noch einen lustigen Abend und sind so gegen 23.00 Uhr im Zelt verschwunden.
Geschrieben von Falk
PS: Wer des Schwedischen mächtig ist oder mit der grausigen maschinellen Übersetzung von Google leben kann, der kann Thomas‘ und Daniels Tour in ihrem Blog mitverfolgen.