Auftakt im Karwendel

Transalp 2013, 1. Tag, 110km

In Mittenwald und Scharnitz waren gestern ganze Massen an Mountainbikern zu sehen. Da ich aber schon früh halb Acht losgefahren bin und wohl nicht der langsamste war, habe ich den ganzen Tag nicht sonderlich viele gleichgesinnte getroffen.

An den letzten Häusern von Scharnitz überquerte ich die Isar, die hier in der Gegend entspringt.

Isar in Scharnitz
Isar in Scharnitz

Gleich darauf verlässt man den Asphalt und es geht auf geschotterten Forstwegen durchaus ziemlich steil durch den Wald rauf ins Karwendeltal. Der gleichnamige Bach donnert weiter rechts durch eine Schlucht.

Das obere Karwendeltal ist ein wunderschönes Hochtal mit einem fast ebenen Talboden. Hinter den Wiesen wird es von schroffen, felsigen Bergen begrenzt.

Karwendeltal
Karwendeltal

Am oberen Talende windet sich der Weg in vielen Serpentinen hoch zum Karwendelhaus und weiter zum Hochalmsattel. Weiter rechts liegt noch reichlich Altschnee am Fuß gezackter Felsen.

Felsiges Karwendelgebirge
Felsiges Karwendelgebirge

Der Blick zurück lohnt sich auch auf jeden Fall, ergibt sich doch jetzt eine ganz neue Perspektive.

Karwendeltal von oben
Karwendeltal von oben

Der Hochalmsattel ist selbst nicht so spektakulär, eine Almwiese mit Kühen halt. Dafür ist die Abfahrt auf der Gegenseite richtig schön. Hinter jeder Biegung erreicht man eine neue Aussicht.

Vom Hochalmsattel Richtung Johannestal
Vom Hochalmsattel Richtung Johannestal

Ich bin den Weg auch schön langsam und vorsichtig gefahren. Der Untergrund ist oft loser Schutt, der bei zu viel Druck auf den Reifen plötzlich nachgibt. Zwei Könner überholten mich auf ihren Bikes und waren schnell bergab entschwunden.

Nach dem Steilhang gelangte ich auf eine große, mit einzelnen alten Bäumen bestandene Wiese, hinter der sich weitere Felswände auftürmen.

Kleiner Ahornboden
Kleiner Ahornboden

Weiter geht es auf einfach fahrbaren Forstwegen hinab ins Johannestal. Den Abzweig auf den Singletrail, der näher am wilden Bach verlaufen soll, habe ich leider verpasst.

Im Johannestal
Im Johannestal

Dafür bin ich dann entgegen der Beschilderung den Weg direkt an der Schlucht gefahren, hat sich gelohnt.

Vom Ausgang des Johannestals bin ich rechts am Fluss entlang. Der Weg mündet nach 2km in eine Straße, die oberhalb der Hagelhütten den großen Ahornboden erreicht. An dessen oberem Ende biegt links die Auffahrt zum Plumsjoch ab.

Großer Ahornboden
Großer Ahornboden

Diese verläuft in vielen Kehren und mit dem Bike gut fahrbar erst durch dichten Wald und dann an der rechten Talseite mit prima Aussicht. Ein Highlight ist ein querender Bach, dessen Fließgeschwindigkeit ganz beachtlich ist. Ich habe die Furt also mit viel Schwung genommen, war dann allerdings etwas nass.

Furt an der Auffahrt zum Plumsjoch
Furt an der Auffahrt zum Plumsjoch

Das war jedoch ziemlich angenehm, die Temperatur war selbst auf dieser Höhe heute mittag arg schweißtreibend.

Gegen halb Eins hatte ich dann den Sattel am Plumsjoch erreicht. Der Blick zurück zeigt, dass das doch ein beträchtlicher Höhenunterschied war.

Blick zurück vom Plumssattel
Blick zurück vom Plumssattel

Auf der anderen Seite wartet wieder eine mit engen Kehren gespickte Abfahrt, teilweise sausteil und mit wegrutschendem Gerölle verziert. Oben steht ein Schild,  man solle sein Bike schieben. Ich habe das dann tatsächlich an zwei besonders ausgesetzten Stellen getan, im wesentlichen aber, wie mehrere andere Biker auch, ignoriert.

Abfahrt vom Plumsjoch
Abfahrt vom Plumsjoch

Am Ende der Steilwand erreicht man die Gernalm. Hier waren zwei Radler und eine Portion Kaasspatzln als Stärkung fällig. Anschließend ging es auf schmaler Straße runter nach Pertisau an den Achensee.

Achensee
Achensee

Die Steilabfahrt ins Inntal auf der alten Jenbacher Straße hat mir ein mit 40km/h schleichender Mercedes mit Münchner Nummer versaut. Ohne den ständigen Gegenverkehr hätt‘ ich die Protzkiste glatt mit dem Fahrrad überholt.

Die letzten 40km ging es heute bei bleierner Hitze auf dem Zillertalradweg nach Mayrhofen. Die Unterkunft liegt direkt an der Auffahrt zum Schlegeisspeicher, da kann’s morgen wieder beizeiten ohne große Umwege losgehen.