Lusia und Rolle

Transalp 2013, 5.Tag, 85km

Nach einer recht unruhigen Nacht — das Bett war eher eine weiche Hängematte — bin ich gegen Viertel Neun los. Zunächst ging’s auf Schotterwegen von Canazei das schöne Fassa-Tal hinab.

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Dirch Pozzo di Fassa und Soregna durch erreichte ich völlig mühelos Moena.

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In einem Seitental führt eine Seilbahn hinauf in die Skigebiete. Meine gpx-Route schickte mich in unmittelbarer Nähe der Talabfahrt garstig steil bergauf. Die Steigung ließ auch bis zum Lusia-Pass auf reichlich 2100m nie sonderlich nach. Da hilft nur, den kleinsten Gang stur durchzutreten. Fraglich, ob man da nach einer Pause wieder los käme.

Auf dem letzten Kilometer konnte ich bei einer Brücke doch mal kurz verschnaufen. Prompt kam einer auf dem MTB angeradelt und zog an mir vorbei. Ich hab‘ ihn auch nicht einholen können, er war einfach viel zu fit und schnell. Kurz vorm Pass kam er mir schon wieder bergab entgegen, um seine Mitradler abzuholen. Wir haben uns dann an der Lusia-Hütte getroffen, fünf Münchner und ich. Schnell war der Beschluss gefasst, ein Stück zusammen zu fahren.

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Hinter dem Lusia-Pass geht ein schön und schnell zu fahrender Schotterweg bergab. Man muss sich regelrecht zwingen, auch mal für ein Foto anzuhalten.

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Markus, der superfitte Tourguide, wusste, dass das Massiv im Hintergrund Pala heisst.

Weiter unten ging der Schotterweg als Single-Trail weiter. Zufrieden konnte ich feststellen, das meine Fahrkünste nicht schlechter als die der anderen Mitradler waren.

Nach einer kurzen Auffahrt auf Teer bog rechts der Weg ins Val Venegia ab. Anfangs noch voller Leute dünnte die „Wanderautobahn“ mit zunehmender  Höhe aus.

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Weiter oben hat man die Felsen der Pala-Gruppe direkt vor der Nase.

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Der Weg ist, obwohl geröllig und teils steil, viel leichter zu fahren, als der Brachial-Anstieg am morgen.

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Markus kam mir wieder auf den letzten Metern des Anstiegs auf Suche nach seinen Kollegen entgegen, die ich im übrigen auch alle weit hinter mir gelassen hatte. Ich hatte mein Bier schon fast leer, als der nächste angeschnauft kam.

Nach längerer Pause ging’s hinten auf Schotter runter zum Passo Rolle, über den auch eine Straße führt.

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Unterhalb der Passstraße geht’s einen flowigen Wiesentrail runter nach San Martino.

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Im Wald oberhal dieses Ortes trennten sich unsere Wege, die Bayern wollten bergauf zum Lago Caldonazzo, ich bin die Asphaltstraße über viele Kehren bis auf eine Höhe von 600m bei Mezzano hinabgesaust.

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Ein letzter Anstieg auf 1000m überwand den Passo Gobbera, dann gings hinab nach Lauters. In einem Seitental habe ich eine schöne Unterkunft samt Pizzeria gefunden. die Gegend ist sehr felsig, aber viel niedriger, als die Dolomiten-Gipfel.

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