Transalp 2013, 3.Tag, 71km
Während des Frühstücks hab ich noch viel mit den Augsburgern über frühere Touren gequatscht, die haben einen reichen Erfahrungsschatz an Alpentouren.
Kurz nach Acht bin ich rechts des Baches auf einem Weg, dann Pfad, runter nach Vintl im Pustertal gerauscht. Eigentlich wollte ich von dort den Pustertal-Radweg nach Mühlbach fahren. Am Wegweiser an der Brücke über den ziemlich vollen Fluss war aber auch Nauders verzeichnet, wo ich dann sowieso hin wollte.
Es ging durch den Wald steil bergan. An den folgenden Abzweigen war dann leider kein Hinweis auf Nauders mehr zu finden. Der erste Versuch war dann auch ein Reinfall, es ging mehrere Kilometer am Hang aufwärts, endete dann aber auf einem Holzplatz. Über einen Trampelpfad konnte ich noch bis zum nächsten Querweg hochschieben, der ging aber auch nicht weiter. In Gegenrichtung erreichte ich schließlich einen Serpentinen-Weg und dann auch den richtigen Hangweg.
Viel Aussicht gab es nicht, aber an den wenigen lichten Stellen konnte man einen Blick zurück Richtung Pfunderer Tal und Alpenkamm erhaschen.
In ca. 1300m Höhe bin ich auf die Kanterrunde eingebogen, ist ein schöner Wald-Trail.
In Nauders kam ich hinter einem Hof an und musste erstmal den Bauern fragen, wo’s zur Straße durchgeht. Die Antwort kam in einer völlig unverständlichen Ursprache zurück, keine Ahnung, ob das deutsch sein sollte.
Weiter oben holte mich ein einheimischer Biker aus Meransen ein, wir sind dann zusammen bis rauf zur Rodenecker Alm gefahren. Dort trennten sich unsere Wege schon wieder, ich bin links auf dem Höhenrücken dem Wanderweg Nr.2 gefolgt. Die beeindruckenden Tiefblicke ließen sich leider nicht gescheit fotografieren, es war einfach viel zu dunstig.
An der Rastner Hütte, kurz unterhalb des Astjochs auf ca. 1900m, gab’s erstmal ein Bierchen und Makkaroni zum Befüllen des Kohlehydratspeichers.
Danach bin ich über den Weg 67B wieder abwärts, das ging teilweise ganz schön steil über Steine und Wurzeln, war aber fast komplett fahrbar.
Beim Dorf Ellen erreichte ich ein Asphaltsträßchen, dem ich schließlich bis Rina folgte. Das war allerdings überaus anstrengend, da es bei brütender Hitze immer mal so 300 Höhenmeter rauf und runter ging. Es war auch oft so steil, dass der kleinste Gang gerade gut war.
Vom Hangweg konnte man direkt auf den bekannten Skiberg Kronplatz rübersehen.
Weiter südlich gab es dann den ersten Blick auf die Dolomiten.
In Rina kommt man auf die Straße, die vom Würzjoch herunterführt. In rasanter Fahrt ging es hinab nach Zwischenwasser und dann sanft ansteigend über St. Vigil hinein in den Fanes-Nationalpark.
Auf beiden Talseiten erheben sich nahezu senkrechte Felswände. Am Talende, auf knapp 1600m erreichte ich die Pederü-Hütte. Das „Matratzenlager“ besteht hier einfach aus mehreren Zimmern mit Doppelstockbetten, nicht sonderlich rustikal, aber bequem.
Gleich hinter der Hütte erheben sich Kalkfelsen mit braunen, grauen und rötlichen Einschlüssen.
Am Abend habe ich mit Zimmergenossen Stefan aus Ansbach gequasselt. Er ist schon fast eine Woche mit dem Bike in den Dolomiten unterwegs und konnte mir eine Menge Tips geben. Leider ist er in Gegenrichtung unterwegs, ich muß also erstmal wieder allein den nächsten Pass rauf.