Srpska Crna – Caransebes 164 km
Der Hotelier in der mondänen Villa kurz vor der rumänischen Grenze hatte uns ein bescheidenes Frühstück + Kaffee versprochen. Wir bekamen dann 4 riesige belegte Semmeln, von denen wir jeder mit aller Gewalt bloß drei verzehren konnten.
Unser Start konnte um 8:01 bei erneut südlichem Spätsommerwetter äußerst pünktlich vollzogen werden. An der Grenze war es wie immer: Die Grenzer waren sehr interessiert an unserer Tour und wir mussten erst mal Rede und Antwort stehen.
Im 3 km entfernten Jimbolia haben wir uns dann mit rumänischen Lei eingedeckt und die Trinkbuddles mit einem Gemisch aus Wasser und Saft aufgetankt.
Die ersten 40km in Richtung Timisoara waren auf einer mäßig befahrenen Fernverkehrsstraße zu bewältigen. Das war ausgesprochen langweilig und zäh, aber bei dieser Fortbewegungsmethode purzeln die Kilometer und man kommt zunächst mal gut voran, wenn es weit und breit nichts zu sehen gibt.
So gelangten wir schnell bis nach Timisoara. Frank hat, dank seiner navigatorischen Fähigkeiten, diese Großstadt einmal mehr routiniert durchfahren. Im nachfolgenden Ort genehmigten wir uns bei km 62 das erste Bierchen. 2 halbe Liter motivieren die Fahrer erfahrungsgemäß ordentlich für die nächsten 25km. Bis zu unserer nächsten Pause bei km 88 passierte weiter nichts. Wieder nahmen wir unser Bier unter einem großen, von einer Brauerei gesponserten Sonnenschirm ein. Zahlreiche Dorfbewohner sowie der Dorfbulle hatten sich dort versammelt und diskutierten lautstark über ihre Probleme.
Weiter ging unsere Fahrt über eine eingezeichnete Straße, die sich aber recht schnell als lehmiger Feldweg entpuppte. Die Landschaft wurde nun auch etwas hügelig.
In einem der nachfolgenden Orte besichtigten wir eine ausgesprochen gut erhaltene Kirche. Das dort anwesende alte Mütterchen hatte vergeblich auf uns eingeredet, aber wir konnten einfach kein Wort verstehen. Den Duft in der orthodoxen Kirche empfanden wir als sehr weihnachtlich.
Weiter ging es über Nebenstraßen und Feldwege. Es wurde langsam bergig und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit sowie die Kraft in unseren Beinen sanken weiter ab.
Eine weitere Pause war in Farliug bei km 127 fällig. Leider gab es im dortigen Dorfkonsum nur warmes Bier. Das lief natürlich wesentlich schechter und wir versuchten uns neben dem Biere mit Joghurt, Schokolade und Eis zu stärken. Frank hate auch Kekse gekauft. Die waren aber so trocken und bröselig im Mund, dass sie einfach nicht weiterhalfen.
Es ging also weiter, aber der Himmel wurde mittlerweile bedrohlich schwarz. Es dauerte auch nicht lange und alle Schleusen wurden geöffnet. Zum Glück hatten wir gerade ein weiteres Dorf erreicht und konnten uns in einem Hauseingang unterstellen.
Das Unwetter hörte genau so schnell wieder auf wie es begonnen hatte. Die letzten ca. 20km unserer heutigen Etappe legten wir auf einer gut ausgebauten Straße zurück.
In Caransebes fanden wir sofort ein Motel. Zu unserem Erstaunen stand da bereits ein vollgepacktes Fahrrad im Eingangsbereich. John aus Nordengland ist seit dem 10.07. unterwegs und startete in Norwegen. Er fährt die Karpatenrunde gewissermaßen anders herum wie wir und will nach Rumänien noch über Serbien, Montenegro, Albanien und Griechenland nach Athen. Von dort fliegt er dann heim nach England.
Das Abendbrot im Hotel war sehr köstlich, das Ambiente im völlig überdimensionierten Speisesaal ließ FDGB-Ferienheimstimmung aufkommen.. Trost- und leblos mit nackten Mamorsäulen stellt sich der Saal dar.
Hallo ihr zwei
Na da habt ihr ja mal einen kennen gelernt der euch richtig Konkurenz macht oder hat er für eine neue Tourplanung gesorgt?
Na wie auch immer wir wünschen euch eine gute Weiterfahrt .
Ps. Sitze mit meinem Schatz gerade bei einem leckerem Eis in Budapest