Aller guten Pässe sind drei

Transalp 2013, 4.Tag, 55km

Gleich nach dem umfangreichen Frühstück verabschiedete ich mich von Stefan und nahm die Auffahrt zum Limojoch in Angriff. Von unten war gar nicht zu sehen, wo ein Weg an diesem riesigen Schutttrichter vorbeiführen könnte.

Steilauffahrt Richtung Limojoch
Steilauffahrt Richtung Limojoch

Es ging auf teilweise tiefem Geröll gar steil bergan. Oberhalb der ersten Wand hatte ich nochmal eine schöne Aussicht zurück Richtung Perderü-Hütte.

Steilhang geschafft, Pederü-Hütte von oben
Steilhang geschafft, Pederü-Hütte von oben

Zu beiden Seiten erheben sich mächtige Felswände.

Mächtige Felswände
Mächtige Felswände

Jetzt wurde es erstmal etwas flacher, linkerhand liegt der Lago Piciodel, ein in verschiedenen Grüntönen schimmernder Bergsee.

Lago Piciodel
Lago Piciodel

Weiter geht es auf Kalkschutt neben einem entgegenkommenden rauschenden Bach hinan bis zur Fanesalm.

Weg zur Faneshütte
Weg zur Faneshütte
Wegweiser mit Kuh
Wegweiser mit Kuh

Am folgenden Steilstück ging’s für vielleicht 300m nur noch mit Schieben weiter. Ein älterer Wandersmann erzählte mir, er habe hier früher als Hirte gearbeitet und kenne jeden Winkel.

Zehnerkofel und Lavarella-Alm
Zehnerkofel und Lavarella-Alm

Vom Limojoch auf 2172m aus sieht man zur Rechten den Zehnerkofel, Neunerkofel und die Eisengabel.

Neunerkofel und Eisengabel
Neunerkofel und Eisengabel

Auf der Gegenseite blickt man dann auf den Limosee und die Tofane. Dort kann man bei genauem Hinsehen noch Tunnel und Stellungen aus dem ersten Weltkrieg sehen, hier verlief die Front.

Tofane im Hintergrund
Tofane im Hintergrund
Limosee
Limosee

Ein feiner Trail führt hinab zur großen Faneshütte.

Oberes Fanestal
Oberes Fanestal

Dort gabelt sich der Weg, links geht es hinab nach Cortina, ich bin rechts ins Fanes-Tal hinabgefahren.

Im Fanestal
Im Fanestal

Auf dem Pfad kann man das Bike meist einfach laufen lassen und die fantastische Kulisse bestaunen.

Im Fanestal
Im Fanestal
Fanestal
Fanestal

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Schließlich führt der Weg durch einen Teppich niedriger Krüppelkiefern und endet an einem steilen Abbruch.

Flowtrail zwischen Latschenkiefern
Flowtrail zwischen Latschenkiefern

Dieser lässt sich links über einen treppenartig ausgebauten Wandersteig umgehen, das Rad musste ich den nächsten halben Kilometer bergabschieben oder tragen.

Tragepassage
Tragepassage

Danach bin ich in vielleicht 15 Minuten bis auf ca. 1700m bergab gesaust, um dann gleich auf der Gegenseite den Anstieg zum Pralongia-Pass anzugehen. Der ist gesamt fahrbar, aber manchmal so steil, dass man auf dem Sattel ganz vor rutschen und den Oberkörper bis fast auf den Lenker runterdrücken muss, um das Vorderrad am Boden zu halten.
Oben erreicht man eine weitgestreckte Alm mit verstreuten alten Sennhütten.

Alm vorm Pralongia-Pass
Alm vorm Pralongia-Pass

Die ganze Zeit waren zunehmend dunklere Wolken umhergezogen. Hier brach das Unwetter jetzt mit einem hageldurchmischten Platzregen los. Ich habe mich schnell unter das Vordach einer alten Hütte gerettet.

Regenpause an einer alten Sennhütte
Regenpause an einer alten Sennhütte

Bei nachlassendem Regen bin ich dann noch zur Pralongia-Baude (2157m) geradelt und hab dort auch gleich was gefuttert. Auf dem Weg dahin hat mich eine Sturmbö einfach umgehauen, ich konnte mich gerade noch so abfangen. Nur das Pedal hat mir einen blutigen Striemen in die Wade gehackt.

Nach einer rasanten Abfahrt auf breiten Wegen unterhalb der Lifte erreichte ich das Örtchen Cherz. Dort hörte es dann endlich auf, zu regnen. Nach Arraba führte die Straße wieder langsam bergan, gut, um die unterkühlten Muskeln langsam wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.

Auf einem Holperweg unterhalb der Skipisten ging es weiter hinauf Richtung Pordoi-Joch.

Pordoi-Joch voraus
Pordoi-Joch voraus

Dann mündete der Weg auf die normale Passauffahrt. Deren Kehren sind durchnummeriert, ich bin von 18 bis 33 einfach im Gang 1:4 hochgekurbelt. Auf der glatten Asphaltpiste geht das ohne große Anstrengung.

Arraba von oben
Arraba von oben

Rechts liegt der Sellastock.

Sellastock
Sellastock

Vom Pordoi (2239m) biegt links der Wanderweg 601 ab. Nach einem Kilometer Schieberei erreicht man dann den Bindelweg, der sich auf ca. 2400m Höhe am Berg entlangwindet und phantastische Ausblicke bietet.

Bindelweg
Bindelweg
Aussicht vom Bindelweg
Aussicht vom Bindelweg
Marmolata in der Wolke
Marmolata in der Wolke

Leider sieht man nur den untersten Teil des Gletschers am Nordhang der Marmolata, die Wolken hingen noch ganz schön tief.

Immer am Hang lang
Immer am Hang lang

Am Ende des Weges liegt das Bindelhaus (Rifugio Viel dal Pan, 2432m). Von dort sieht man auf den Fedaia-Stausee hinab.

Fedaia-Stausee
Fedaia-Stausee

Nach einem Bierchen im Bindelhaus bin ich den Weg wieder zurückgesaust. Die Schiebepassage ist von oben kommend komplett fahrbar. Schließlich bin ich vom Pordoi teils Trails, teils Straße, teils Skipiste nach Canazei hinabgerauscht.

Auf der Skipiste nach Canazei
Auf der Skipiste nach Canazei

Fazit: Das war sicher die Königsetappe der Tour, vor allem bezüglich der grandiosen Landschaft.