Transalp 2013, 7.Tag, 99km
Entgegen meines gpx-Plans bin ich in Folgaria erst wieder ein Stück rauf und dann nach rechts auf einen Weg eingebogen. Dieser erwies sich als beschilderte Bikestrecke, allerdings in Gegenrichtung. Um diese frühe Morgenstund kam mir aber keiner entgegengesaust. Mein Plan, mich an der Höhenlinie entlang zu schlängeln, ging dabei nur bedingt auf, ich musste einige wenige kurze und zu steile Anstiege hochschieben.
Vom Gegenhang ergab sich nochmals ein schöner Blick auf Folgaria.
Dann wurde mein Weg prima fahrbar und ich kurbelte, mehrere Skipisten querend, bis auf 1500m hoch. Dort war ich auch wieder auf der Planstrecke. Ein Blick ins Tal zeigte, dass die Abfahrt wohl gewaltig werden wird.
Eine Ruine markiert die Stelle, wo der Trail in den Steilhang einbiegt.
Es ging auf schmalen Wegen steil runter. Das meiste konnte ich fahren, nur an ein paar Steilstellen voller grobem Schutt bin ich lieber abgestiegen.
Gleich ganz oben sah ich eine Gemse oder anderweitige Bergziege, das Foto ist leider verwackelt, weil es im dunklen Wald nicht genug Licht für den Knipskasten im Telebereich gab.
Ab und zu musste ein kurzer Halt her, um die vom üblen Gerüttel verkrampften Hände auszuschütteln.
Die letzten 20m des Pfades mussten auf Grund großer Verletzungsgefahr geschoben werden, die Brombeerranken hätten mir wohl sonst übel mitgespielt. Auf der Mitte des Hangs kleben einige winzige Orte und einzelne Häuser am Felsen.
Nach einem Stückchen Straße, teilweise sogar leicht bergauf, ging es links weg auf den nächsten Trail.
Dieser erinnerte mehr an die gestrige superschöne Abfahrt, nur an einer Stelle habe ich wegen Absturzgefahr und des nicht vorhandenen Geländers geschoben, ich bin schließlich nicht lebensmüde.
Weiter unten, nah einer Ruine mitten im Hang, huschte eine dunkelbraune, fast schwarze, Schlange vor mir weg. Daraufhin spielt der Kopf erstmal verrückt und jede Wurzel wird gescannt, ob das Holz ist oder Giftzähne hat.
Auf einer Straße ging es die letzten Höhenmeter hinab ins Eisacktal und hinein nach Rovereto. Ein kurzer Halt am Bahnhof ergab, dass der Zug gegen halb Neun auf den Brenner hochfährt.
Dann bin ich den belschilderten Radweg Richtung Lago di Garda gefahren. Bei Mori holte ich einen jungen Belgier ein und kam mit ihm unterwegs ins Gespräch. Zusammen legten wir die letzten Kilometer bis Torbole zurück.
Am Seeufer haben wir noch ein Eis gegessen und eine halbe Stunde von Radtouren und Plänen erzählt. Dann trennten sich unsere Wege schon wieder, Stef wollte weiter Richtung Verona.
Ich bin erstmal schwimmen gegangen und hab‘ mich von der Sonne wieder trocknen lassen. Dann bin ich über Riva nach Norden, Richtung Trento geradelt. Ein schöner Radweg führt durch Wein- und Obstgärten hinauf bis Trelago.
Unterwegs kommt man direkt am Ufer des Lago Toblino entlang.
Ein letztes Stück verkehrsreicher Straße brachte mich wieder runter ins Eisacktal nach Trento. Auf der Suche nach einer Unterkunft habe ich die typisch italienische Innenstadt umrundet und mehrmals durchquert.
Schließlich bin ich in der Jugendherberge unweit des Bahnhofs abgestiegen.