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Über Berg und Tal durch Böhmen

Krivoklat – Tabor, 112km, Summe: 242km, Karte (OSM, Google)

Ein bescheidenes Frühstück – von der Kaffeewirkung war nichts zu spüren – war nicht vor 8:00 zu bekommen. Deshalb kamen wir auch erst kurz vor 9:00 in die Sättel. Es war noch recht neblig und bedeckt. Allerdings blinzelte die Sonne hin und wieder verstohlen durch die Wolkendecke.

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Das Tal der Berounka war schnell erreicht. Ein steiler Anstieg (ca. 300 Höhenmeter) ließ die Beinmuskulatur warm und geschmeidig werden. Frank hatte eine brilliante Abkürzung gewählt. Dadurch sparten wir ca. 4km. Diese Reduzierung musste das Team allerdings mit einem schlammigen, steilen Forstweg teuer bezahlen. So hielt sich der Zeitgewinn in Grenzen und wir hatten gegen 10:30 läppische 20km auf der Uhr.

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Auf gut ausgebauten Straßen wurde das kleine Manko schnell wieder ausgebügelt.
In der Folge ging es stetig bergauf und bergab. Mittlerweile setzte der verhasste Regen langsam wieder ein.

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Eine satte Abfahrt führte uns an die Moldau. Dort erwartete uns bei km 60 Kerstin vom Verpflegungsdienst zum verspäteten 2. Frühstück, direkt am Yachthafen. Wie gewohnt war an alles gedacht, was müde Fahrradfahrerbeine benötigen.

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Wie nicht anders zu erwarten, musste sich das Fahrerfeld nun langsam wieder aus dem Moldautal empor kämpfen.
Entgegen der mittlerweile weit verbreiteten Annahme, dass es in Böhmen keine Flachstrecke gäbe, stießen wir doch auf einen Kilometer ohne Anstiege oder Gefälle. Enthusiastisch sausten wir an einem Abzweig vorbei und mussten einige hundert Meter zurück fahren. Interessanterweise zeigten danach beide zur Navigation genutzten Handys die Karte 180° gedreht (Süden oben) an. Das führte zur kurzzeitigen Verwirrung der Tourplaner.

Ein im Vorfeld eingeplanter Feldweg (Schlammweg) war ca. 500m nach dem Abzweig untergepflügt. Das zwang uns zur Umkehr. Die Ausweichstrecke auf der Straße war nur wenig länger.

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Den 2. Verpflegungspunkt bei km 90 musste sich das Team über einen ca. 2km langen Anstieg im nun immer stärker werdenden Regen erkämpfen. Das hatte sich aber auch gelohnt, denn aus dem Verpflegungswagen wurden  Pfannkuchen und heißer Kaffee gereicht. Auf Wunsch wurde auch Bier ausgereicht.

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Eine lang gezogene Abfahrt über gut ausgebaute Forstwege brachte uns bis kurz vor das Etappenziel Tabor.
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Über eine relativ ruhige Fernverkehrsstraße gelangten wir problemlos nach insgesamt 115km zum vorgebuchten Hotel. Der Abend klang in einer Pizzeria gleich um die Ecke gemütlich aus.

Zum Fahrer des Tages wurde Tony bestimmt, der heute morgen kurz vor 7 in Zwönitz gestartet ist und beide bisherige Etappen an einem Stück fuhr. Er legte 240km in zehn Stunden reiner Fahrzeit zurück und kam gegen 17:30 hier an.

Feucht-Fröhlicher Start

Dorfchemnitz – Krivoklat, 130km, Summe: 130km

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Der morgendliche Start fiel allen Teilnehmern der Tour schwer, regnete es doch in Strömen. Nichts desto Trotz fanden wir uns pünktlich kurz vor Acht am Zwönitzer Rathaus ein. Nach einem Gruppenbild und herzlicher Verabschiedung mit vielen guten Wünschen machte sich das Team „Blauer Blitz“ auf den Weg. Die Mannschaftskleidung war dabei leider durch die Regenklamotten nur zu erahnen.image

Über Ausspanne, Finkenburg, Schlettau, Sehma, Talsperre Cranzahl und Bärenstein erreichten wir nach reichlich 2 Stunden die tschechische Grenze bei Weipert (Vejprty).

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Nach zwei heftigen Anstiegen empfing uns Kerstin in der Nähe der Preßnitz-Talsperre mit ihrem Versorgungsfahrzeug an einer kleinen Hütte am Wegesrand. Neben einer üppigen Auswahl an Snacks war besonders der heiße Tee bzw. Kaffee willkommen.image

Unmittelbar nach Erreichen des Kamms südlich der Talsperre folgte eine rasante Abfahrt Richtung Egertal. Einige steile Kurven erforderten rechtzeitiges Bremsen, war doch die Fahrbahn nass und mit rutschigem Laub versehen.

Kaden (Kadan) wurde schnell durchquert. Von der Egerbrücke hat man einen schönen Blick Richtung Schloß und Altstadt.image

Auf der gut ausgebauten und am Sonntag nur wenig befahrenen 224 kamen wir trotz einiger Steigungen schnell voran. Der Regen hatte mittlerweile fast aufgehört. Die nächste Rast legten wir an einem See kurz hinter Podborany bei km 91 ein. Hier konnten wir uns endlich der nassen Regenklamotten entledigen. Auch ein Mittagsbier war sehr willkommen.image

Kaum waren wir wieder im Sattel, wurde der Weg mehr als ungemütlich. Auf ca. 5km ging es einen aufgeweichten, pfützenübersäten und schlammigen Weg entlang. Zwischen Reifen und Schutzblechen bzw. Felgen und Bremsen bildeten sich zähe Schlammgewülste und machten uns schwer zu schaffen.image

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Nachdem diese Tortur überstanden war, führte die Tour weiter über angenehme kleine Nebenstraßen. Ab Rakovnik fuhren wir auf einem feinen schmalen Radweg durch ein schönes, urwüchsiges Tal und gelangten so ohne weitere Anstrengung ans Tagesziel, einer schön eingerichteten Pension unterhalb der Burg in Krivoklat. Die Etappe war etwas weiter als geplant, wir hatten schließlich ca. 130km auf unseren Tachos stehen.image

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Zum Fahrer des Tages wurde Wilfried ob seines intetessanten Outfits gewählt.image

Das Abendessen in der zur Pension gehörenden Kneipe war sowohl preiswert als auch lecker. Wir konnten auch in Euro zahlen, wenn auch zu einem miesen Kurs.

Snowboarden am Keilberg

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Gestern Nachmittag lag der Keilberg tief eingeschneit im Sonnenlicht. Die Fichten hatten einen dicken weißen Panzer aus Schnee und Eis angelegt.

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Aus dem Dunst im Tal ragten nur die höchsten Gipfel, wie Spitzberg und Hassberg, heraus.

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Die Pisten werden rege genutzt und sind deshalb an einigen Stellen bis auf eine rutschige Eisplatte abgeschabt. Die Massen an Leuten verteilen sich ganz gut, insbesondere der neue Vierer-Sessellift an der Premoštena bringt die Leute ohne viel Warterei wieder auf den Gipfel.

Istanbul 2012 – 3.Tag – Gegen den Wind

Golčuv Jeníkov – Dolny Věstonice, 185km, gesamt 488km

Dank zeitigem Frühstück kamen wir schon gegen 07:20 in die Sättel. Die Gegend wurde zunehmend bergiger und der Wind nahm bis Mittag weiter zu, um dann auf dem Niveau „Steife Briese“ zu bleiben. Da es außerdem recht warm war, mußten wir uns den ganzen Tag ziemlich anstrengen.
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Gegen 9, in Havlickuv Brod, legten wir eine schnelle Supermarktpause ein, um die Trinkflaschen mit Apfelsaft und die Mägen mit Milch zu füllen.

Die Hügel südlich davon sind mit Fichten bestanden, dazwischen gibt es viele Wiesen, etwas Getreideanbau und kleine Dörfer, die am Sonntag vormittag völlig menschenleer waren.

In Měřín, direkt an der Autobahn Prag-Brno gelegen, war gerade Markt. Wir nutzten die Gelegenheit, zwei schnelle Bier zu trinken, ehe es in der Mittagshitze weiter über die Hügel ging. Bis auf wenige Ausnahmen fuhren wir Radwege und Nebenstraßen, alles ganz entspannt und verkehrsarm.
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Bei km 120 gab’s eine zweite schnelle Bierpause. Kurze Zeit später erreichten wir das Tal der Jihlava, schön eben und windarm, und konnten diesem einige Zeit folgen.

In Dolní Kounice, bei km 140, gab’s noch schnell ein Softeis. Den Abschluss der Etappe bildete ein letztes Sturzbier bei km 165, ziemlich genau südlich von Brno.
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Nach Überqueren des beeindruckenden Damms mitten im Stausee Nove Mlyny stiegen wir in einer Pension gegenüber des Zeltplatzes ab. Da die Küche schon geschlossen hatte, sind wir noch einen halben Kilometer zurück in den Ort gelatscht. Hat aber nicht viel genützt. Die örtliche Kaschemme hatte nur noch eine fettige Brühwurst komischer Beschaffenheit zu bieten.
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Wir sind jetzt nur noch so 20..30km vor der slowakischen Grenze. Morgen früh geht’s wieder zeitig los.

Geschrieben von Frank

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Istanbul 2012 – 2. Tag: Kilometerfresser

Louny – Golčuv Jeníkov, 183km, gesamt 303km

Sind heute erneut unter optimalen Bedingungen 8.10 Uhr gestartet. Der leichte Rückenwind und das im Großen und Ganzen ebene Gelände spornte uns an. So haben wir es auf 183 km gebracht und sind in Golcuv Jenikov sehr preiswert abgestiegen. Die Fahrt war ziemlich unspektakulär. Regelmäßige Pausen mir Bierverzehr sorgen für anhaltend gute Stimmung.
Nach nochmaligem Telefonat mit dem Handyservice konnte nun auch Falks Handy online gehen.

Da wir von einer Gesamtstrecke von 2.700 km ausgehen müssten wir bei maximal 21 Fahrtagen jeden Tag auf ca. 130 km kommen. Der gestrige Tag war eigentlich vorab gar nicht eingeplant. So liegen wir jetzt schon bei 303 km und damit im „Plus“, obwohl wir planmäßig erst 130 km haben müssten. Wir hätten also 173 km „Vorsprung“. Mal sehen ob wir das in den nächsten Tagen noch ausbauen können. Morgen siehts schon wieder ganz gut aus, denn wir können schon 6.00 frühstücken.

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Geschrieben von Falk

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