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Schweißtreibende Felswände

Transalp 2013, 6.Tag, 103km

Erstmal muss ich den gestrigen Artikel korrigieren: Die Unterkunft gehört zum Ort Canal San Bovo. Ich bin gegen 7:45 auf ca. 800m Höhe los und habe sofort den Aufstieg zum Passo Broccon unter die Pneus genommen. Langgezogene Serpentinen im Wald mit moderater Steigung, vielleicht so 8..10%, lassen sich auch auf Dauer mit ca. 10km/h durchtreten. Erst weiter oben konnte man durch eine Lücke zwischen den Bäumen mal einen Blick zurück erhaschen.

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Nach 16km war ich auf dem Pass, ca. 1700m über NN, angekommen. Weite Almen erstrecken sich ringsum. Es gibt auch einige Liftanlagen, zum Snowboarden wär’s mir hier aber zu flach.

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Nach einem Stückchen Straße, fast ohne Höhenverlust, ging es nach links auf einen gut versteckten Trail. Ich habe mich auf den gpx-Track verlassen und bin erstmal eine Wiese runter bis zum Boden des Hochtals gefahren. Tatsächlich war der Trail dort vorhanden, wahrscheinlich wär er über den direkt am Pass abzweigenden Schotterweg viel einfacher zu erreichen gewesen. Überhaupt weicht die gpx-Route von http://www.outdooractive.de manchmal von der Beschreibung ab.

Jedenfalls war der Trail im oberen Teil mit Spitzkehren bestückt, die ich immer noch nicht richtig rumkomme. Weiter ging es auf einem schönen Forstweg im lieblichen Hochtal.

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An einigen Stellen war der Weg ausgewaschen und steinig. Dort holte ich ein Motorrad mit schweizer Nummernschild ein. Der Fahrer hatte sichtlich Schwierigkeiten, seine schwere Reisekutsche samt Mitfahrerin in der Spur zu halten. An einem Abzweig ließ er mich endlich vorbei, mit dem Mountainbike ging’s dort viel schneller voran. Ich war vom Motorengeknatter und Auspuffgestank ganz schön genervt, und so habe ich an besagtem Abzweig den ganz schmalen Weg genommen, damit er mir ja nicht folgen konnte. Dieses Wegchen war in Openstreetmap nur als Wanderpfad eingemalt, ein Wegweiser schickte aber Biker genau dort lang.

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Der Trail erwies sich als Volltreffer, was schöneres bin ich noch nicht gefahren. Er wand sich auf halber Höhe um eine Felswand herum, war steinig, felsig, auch teilweise steil und an den richtigen Stellen durch Geländer gesichert. Genau so, dass ich das immer gerade so fahren konnte. Vor lauter Konzentration kam ich nicht mal zum hochgucken, geschweige denn zum fotografieren. Erst weiter unten, wieder auf breitem Feldweg angekommen, sah ich, was das hier für eine schöne Gegend ist.

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Nach etwas Asphaltstraße ging’s nochmal rechts einen rumpligen Pfad runter nach Castello Tessino. Von dort fuhr ich die Straße hinab, die sich über viele Kehren eine fast senkrechte Felswand hinabwindet.

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Ein Polizeiauto mit Blaulicht kam mir entgegen und rief mir einen längeren italienischen Satz zu. Zwei Kehren weiter kam mir ein Bus entgegen. Die Strecke ist für alles, was länger als 10m ist, gesperrt. Der Busfahrer wird wohl ganz schön geschwitzt haben, seine Kiste mit mehrfachem Vor- und Zurücksetzen um die viel zu engen Kehren zu hieven.

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Unten im breiten Tal ging es auf asphaltiertem Radweg über Borgo nach Levico Terme. Dieses liegt auf nur 450m und der nächste Pass, der Kaiserjägerweg, liegt auf 1260m. Genau wie vorhin runterzu ging es jetzt auf kehrenreicher Straße wieder eine Felswand hoch.
Der Anstieg war deutlich steiler als heute morgen und auch durch die Hitze am zeitigen Nachmittag kräftezehrend und schweißtreibend. Ein Blick zurück zeigte mir, dass der Lago die Caldonazzo quasi vor meiner Nase lag. Da hätte ich auch gestern mit den Münchnern weiterfahren können.

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Vorspringende Felsnasen überwanden die Erbauer der Straße mit zwei kurzen Tunneln. Deshalb ist die Straße auch nur für 2,5m Breite und Höhe zugelassen.

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Nach 700 Höhenmetern war am Aussichtspunkt Belvedere eine Pause fällig.

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Kurze Zeit später holte ich einen Holländer auf Mountainbike ein. Tapfer kämpfte er sich im schweren Wiegetritt den ungewohnten Berg hoch.

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Oben am Pass fuhr ich rechts auf einem Forstweg weitere 150hm bergauf, um dann steil nach Bertoldi hinabzurollen. Im übernächsten Ort, schon wieder auf ca. 1000m über NN abgesackt, ging es links weg und über teils sausteile Geröllwege hoch zum Passo di Somme. Ca. 200hm vorher entstand das letzte Bild der Etappe, dann war der Akku der Kamera leer.

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Ich bin dann hinunter nach Folgaria gerollt, habe mir ein Zimmer gesucht und zwischen Duschen und Pizzeria erstmal ’ne Stunde geschlafen.

Lusia und Rolle

Transalp 2013, 5.Tag, 85km

Nach einer recht unruhigen Nacht — das Bett war eher eine weiche Hängematte — bin ich gegen Viertel Neun los. Zunächst ging’s auf Schotterwegen von Canazei das schöne Fassa-Tal hinab.

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Dirch Pozzo di Fassa und Soregna durch erreichte ich völlig mühelos Moena.

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In einem Seitental führt eine Seilbahn hinauf in die Skigebiete. Meine gpx-Route schickte mich in unmittelbarer Nähe der Talabfahrt garstig steil bergauf. Die Steigung ließ auch bis zum Lusia-Pass auf reichlich 2100m nie sonderlich nach. Da hilft nur, den kleinsten Gang stur durchzutreten. Fraglich, ob man da nach einer Pause wieder los käme.

Auf dem letzten Kilometer konnte ich bei einer Brücke doch mal kurz verschnaufen. Prompt kam einer auf dem MTB angeradelt und zog an mir vorbei. Ich hab‘ ihn auch nicht einholen können, er war einfach viel zu fit und schnell. Kurz vorm Pass kam er mir schon wieder bergab entgegen, um seine Mitradler abzuholen. Wir haben uns dann an der Lusia-Hütte getroffen, fünf Münchner und ich. Schnell war der Beschluss gefasst, ein Stück zusammen zu fahren.

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Hinter dem Lusia-Pass geht ein schön und schnell zu fahrender Schotterweg bergab. Man muss sich regelrecht zwingen, auch mal für ein Foto anzuhalten.

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Markus, der superfitte Tourguide, wusste, dass das Massiv im Hintergrund Pala heisst.

Weiter unten ging der Schotterweg als Single-Trail weiter. Zufrieden konnte ich feststellen, das meine Fahrkünste nicht schlechter als die der anderen Mitradler waren.

Nach einer kurzen Auffahrt auf Teer bog rechts der Weg ins Val Venegia ab. Anfangs noch voller Leute dünnte die „Wanderautobahn“ mit zunehmender  Höhe aus.

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Weiter oben hat man die Felsen der Pala-Gruppe direkt vor der Nase.

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Der Weg ist, obwohl geröllig und teils steil, viel leichter zu fahren, als der Brachial-Anstieg am morgen.

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Markus kam mir wieder auf den letzten Metern des Anstiegs auf Suche nach seinen Kollegen entgegen, die ich im übrigen auch alle weit hinter mir gelassen hatte. Ich hatte mein Bier schon fast leer, als der nächste angeschnauft kam.

Nach längerer Pause ging’s hinten auf Schotter runter zum Passo Rolle, über den auch eine Straße führt.

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Unterhalb der Passstraße geht’s einen flowigen Wiesentrail runter nach San Martino.

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Im Wald oberhal dieses Ortes trennten sich unsere Wege, die Bayern wollten bergauf zum Lago Caldonazzo, ich bin die Asphaltstraße über viele Kehren bis auf eine Höhe von 600m bei Mezzano hinabgesaust.

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Ein letzter Anstieg auf 1000m überwand den Passo Gobbera, dann gings hinab nach Lauters. In einem Seitental habe ich eine schöne Unterkunft samt Pizzeria gefunden. die Gegend ist sehr felsig, aber viel niedriger, als die Dolomiten-Gipfel.

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Aller guten Pässe sind drei

Transalp 2013, 4.Tag, 55km

Gleich nach dem umfangreichen Frühstück verabschiedete ich mich von Stefan und nahm die Auffahrt zum Limojoch in Angriff. Von unten war gar nicht zu sehen, wo ein Weg an diesem riesigen Schutttrichter vorbeiführen könnte.

Steilauffahrt Richtung Limojoch
Steilauffahrt Richtung Limojoch

Es ging auf teilweise tiefem Geröll gar steil bergan. Oberhalb der ersten Wand hatte ich nochmal eine schöne Aussicht zurück Richtung Perderü-Hütte.

Steilhang geschafft, Pederü-Hütte von oben
Steilhang geschafft, Pederü-Hütte von oben

Zu beiden Seiten erheben sich mächtige Felswände.

Mächtige Felswände
Mächtige Felswände

Jetzt wurde es erstmal etwas flacher, linkerhand liegt der Lago Piciodel, ein in verschiedenen Grüntönen schimmernder Bergsee.

Lago Piciodel
Lago Piciodel

Weiter geht es auf Kalkschutt neben einem entgegenkommenden rauschenden Bach hinan bis zur Fanesalm.

Weg zur Faneshütte
Weg zur Faneshütte
Wegweiser mit Kuh
Wegweiser mit Kuh

Am folgenden Steilstück ging’s für vielleicht 300m nur noch mit Schieben weiter. Ein älterer Wandersmann erzählte mir, er habe hier früher als Hirte gearbeitet und kenne jeden Winkel.

Zehnerkofel und Lavarella-Alm
Zehnerkofel und Lavarella-Alm

Vom Limojoch auf 2172m aus sieht man zur Rechten den Zehnerkofel, Neunerkofel und die Eisengabel.

Neunerkofel und Eisengabel
Neunerkofel und Eisengabel

Auf der Gegenseite blickt man dann auf den Limosee und die Tofane. Dort kann man bei genauem Hinsehen noch Tunnel und Stellungen aus dem ersten Weltkrieg sehen, hier verlief die Front.

Tofane im Hintergrund
Tofane im Hintergrund
Limosee
Limosee

Ein feiner Trail führt hinab zur großen Faneshütte.

Oberes Fanestal
Oberes Fanestal

Dort gabelt sich der Weg, links geht es hinab nach Cortina, ich bin rechts ins Fanes-Tal hinabgefahren.

Im Fanestal
Im Fanestal

Auf dem Pfad kann man das Bike meist einfach laufen lassen und die fantastische Kulisse bestaunen.

Im Fanestal
Im Fanestal
Fanestal
Fanestal

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Schließlich führt der Weg durch einen Teppich niedriger Krüppelkiefern und endet an einem steilen Abbruch.

Flowtrail zwischen Latschenkiefern
Flowtrail zwischen Latschenkiefern

Dieser lässt sich links über einen treppenartig ausgebauten Wandersteig umgehen, das Rad musste ich den nächsten halben Kilometer bergabschieben oder tragen.

Tragepassage
Tragepassage

Danach bin ich in vielleicht 15 Minuten bis auf ca. 1700m bergab gesaust, um dann gleich auf der Gegenseite den Anstieg zum Pralongia-Pass anzugehen. Der ist gesamt fahrbar, aber manchmal so steil, dass man auf dem Sattel ganz vor rutschen und den Oberkörper bis fast auf den Lenker runterdrücken muss, um das Vorderrad am Boden zu halten.
Oben erreicht man eine weitgestreckte Alm mit verstreuten alten Sennhütten.

Alm vorm Pralongia-Pass
Alm vorm Pralongia-Pass

Die ganze Zeit waren zunehmend dunklere Wolken umhergezogen. Hier brach das Unwetter jetzt mit einem hageldurchmischten Platzregen los. Ich habe mich schnell unter das Vordach einer alten Hütte gerettet.

Regenpause an einer alten Sennhütte
Regenpause an einer alten Sennhütte

Bei nachlassendem Regen bin ich dann noch zur Pralongia-Baude (2157m) geradelt und hab dort auch gleich was gefuttert. Auf dem Weg dahin hat mich eine Sturmbö einfach umgehauen, ich konnte mich gerade noch so abfangen. Nur das Pedal hat mir einen blutigen Striemen in die Wade gehackt.

Nach einer rasanten Abfahrt auf breiten Wegen unterhalb der Lifte erreichte ich das Örtchen Cherz. Dort hörte es dann endlich auf, zu regnen. Nach Arraba führte die Straße wieder langsam bergan, gut, um die unterkühlten Muskeln langsam wieder auf Betriebstemperatur zu bringen.

Auf einem Holperweg unterhalb der Skipisten ging es weiter hinauf Richtung Pordoi-Joch.

Pordoi-Joch voraus
Pordoi-Joch voraus

Dann mündete der Weg auf die normale Passauffahrt. Deren Kehren sind durchnummeriert, ich bin von 18 bis 33 einfach im Gang 1:4 hochgekurbelt. Auf der glatten Asphaltpiste geht das ohne große Anstrengung.

Arraba von oben
Arraba von oben

Rechts liegt der Sellastock.

Sellastock
Sellastock

Vom Pordoi (2239m) biegt links der Wanderweg 601 ab. Nach einem Kilometer Schieberei erreicht man dann den Bindelweg, der sich auf ca. 2400m Höhe am Berg entlangwindet und phantastische Ausblicke bietet.

Bindelweg
Bindelweg
Aussicht vom Bindelweg
Aussicht vom Bindelweg
Marmolata in der Wolke
Marmolata in der Wolke

Leider sieht man nur den untersten Teil des Gletschers am Nordhang der Marmolata, die Wolken hingen noch ganz schön tief.

Immer am Hang lang
Immer am Hang lang

Am Ende des Weges liegt das Bindelhaus (Rifugio Viel dal Pan, 2432m). Von dort sieht man auf den Fedaia-Stausee hinab.

Fedaia-Stausee
Fedaia-Stausee

Nach einem Bierchen im Bindelhaus bin ich den Weg wieder zurückgesaust. Die Schiebepassage ist von oben kommend komplett fahrbar. Schließlich bin ich vom Pordoi teils Trails, teils Straße, teils Skipiste nach Canazei hinabgerauscht.

Auf der Skipiste nach Canazei
Auf der Skipiste nach Canazei

Fazit: Das war sicher die Königsetappe der Tour, vor allem bezüglich der grandiosen Landschaft.

Wald und Almen

Transalp 2013, 3.Tag, 71km

Während des Frühstücks hab ich noch viel mit den Augsburgern über frühere Touren gequatscht, die haben einen reichen Erfahrungsschatz an Alpentouren.

Kurz nach Acht bin ich rechts des Baches auf einem Weg, dann Pfad, runter nach Vintl im Pustertal gerauscht. Eigentlich wollte ich von dort den Pustertal-Radweg nach Mühlbach fahren. Am Wegweiser an der Brücke über den ziemlich vollen Fluss war aber auch Nauders verzeichnet, wo ich dann sowieso hin wollte.

Fluss Rienz im Pustertal
Fluss Rienz im Pustertal

Es ging durch den Wald steil bergan. An den folgenden Abzweigen war dann leider kein Hinweis auf Nauders mehr zu finden. Der erste Versuch war dann auch ein Reinfall, es ging mehrere Kilometer am Hang aufwärts, endete dann aber auf einem Holzplatz. Über einen Trampelpfad konnte ich noch bis zum nächsten Querweg hochschieben, der ging aber auch nicht weiter. In Gegenrichtung erreichte ich schließlich einen Serpentinen-Weg und dann auch den richtigen Hangweg.

Pfunderer Tal vom Gegenhang aus
Pfunderer Tal vom Gegenhang aus

Viel Aussicht gab es nicht, aber an den wenigen lichten Stellen konnte man einen Blick zurück Richtung Pfunderer Tal und Alpenkamm erhaschen.

In ca. 1300m Höhe bin ich auf die Kanterrunde eingebogen, ist ein schöner Wald-Trail.

In Nauders kam ich hinter einem Hof an und musste erstmal den Bauern fragen, wo’s zur Straße durchgeht. Die Antwort kam in einer völlig unverständlichen Ursprache zurück, keine Ahnung, ob das deutsch sein sollte.

Weiter oben holte mich ein einheimischer Biker aus Meransen ein, wir sind dann zusammen bis rauf zur Rodenecker Alm gefahren. Dort trennten sich unsere Wege schon wieder, ich bin links auf dem Höhenrücken dem Wanderweg Nr.2 gefolgt. Die beeindruckenden Tiefblicke ließen sich leider nicht gescheit fotografieren, es war einfach viel zu dunstig.

An der Rastner Hütte, kurz unterhalb des Astjochs auf ca. 1900m, gab’s erstmal ein Bierchen und Makkaroni zum Befüllen des Kohlehydratspeichers.

Rastner Hütte
Rastner Hütte

Danach bin ich über den Weg 67B wieder abwärts, das ging teilweise ganz schön steil über Steine und Wurzeln, war aber fast komplett fahrbar.

Waldtrail
Waldtrail

Beim Dorf Ellen erreichte ich ein Asphaltsträßchen, dem ich schließlich bis Rina folgte. Das war allerdings überaus anstrengend, da es bei brütender Hitze immer mal so 300 Höhenmeter rauf und runter ging. Es war auch oft so steil, dass der kleinste Gang gerade gut war.

Vom Hangweg konnte man direkt auf den bekannten Skiberg Kronplatz rübersehen.

Plan di Corones (Kronplatz)
Plan di Corones (Kronplatz)

Weiter südlich gab es dann den ersten Blick auf die Dolomiten.

Dolomiten in Sicht
Dolomiten in Sicht

In Rina kommt man auf die Straße, die vom Würzjoch herunterführt. In rasanter Fahrt ging es hinab nach Zwischenwasser und dann sanft ansteigend über St. Vigil hinein in den Fanes-Nationalpark.

Felsentürme
Felsentürme

Auf beiden Talseiten erheben sich nahezu senkrechte Felswände. Am Talende, auf knapp 1600m erreichte ich die Pederü-Hütte. Das „Matratzenlager“ besteht hier einfach aus mehreren Zimmern mit Doppelstockbetten, nicht sonderlich rustikal, aber bequem.

Pederü-Hütte
Pederü-Hütte

Gleich hinter der Hütte erheben sich Kalkfelsen mit braunen, grauen und rötlichen Einschlüssen.

Kalkfelsen
Kalkfelsen

Am Abend habe ich mit Zimmergenossen Stefan aus Ansbach gequasselt. Er ist schon fast eine Woche mit dem Bike in den Dolomiten unterwegs und konnte mir eine Menge Tips geben. Leider ist er in Gegenrichtung unterwegs, ich muß also erstmal wieder allein den nächsten Pass rauf.