206km
Das Frühstück hatte den Vorteil, dass es schon um 7 fertig war. Das war aber auch alles positive daran, altbackene Baguette-Stückchen, keinerlei Aufstrich außer Butter und Billig-Marmelade und latschiger Kaffee machen keinen Spaß. Erst recht nicht, wenn das auch noch 7 EUR kostet.
Start war also gegen 8. Die ersten 40km waren landschaftlich recht reizvoll.
Gleich auf der Straße von Roppenheim Richtung Rhein habe ich einen buchstäblich hochnäsig dahintrottenden jungen Rehbock in Panik versetzt. Erst hat der mich gar nicht bemerkt, dann verursachte meine noch taunasse Bremse aber ein brachiales Quietschen. Die Hufe des Böckchens fanden auf dem glatten Asphalt nicht gleich halt und so ist er mit durchdrehenden Geläuf in den Wald gerast.
In Strasbourg habe ich mich immer nahe am Rheinufer gehalten und die Innenstadt damit weiträumig umfahren.
Danach bin ich größtenteils auf der D20 gefahren. Der Verkehr ist dort nicht so reichlich und man kommt schnell vorwärts. Erkauft wird die Geschwindigkeit durch Langeweile und Verkrampfung wegen der immer gleichen Haltung. Kleine Tricks helfen etwas dagegen, immer mal ein bis zwei Gänge hochschalten und im Stehen fahren, Drehzahl und Gang variieren und immer mal aus den Klickpedalen raus.
Bei Neuf Breisach war dann der Wasservorrat alle und ein Hungergefühl da. Der erstbeste Bäcker hat mit zwei Schoko-Croissants und einer Literflasche kalter Milch geholfen.
Ab dort bin ich dem beschildertem Radweg Richtung Mulhouse gefolgt. Die Stadt habe ich im Westen umfahren, was gar nicht so einfach war. Hier hat sich der Einsatz von GPS und Osmand bewährt.
Der Zeltplatz in Masevaux ist sehr zu empfehlen. Da ich mit dem Rad eher da war, als die Familie mit dem Auto, habe ich schon mal einen Platz gebucht. Der dann begonnene Tagesbericht ist in dem Trubel von Zeltaufbau und Zeug sortieren nicht mehr fertig geworden.