203km
Wir sind gegen 7 aus dem Schlafsack gekrochen. Leider hatte es sich dicht bewölkt und es fiel ab und zu ein Mini-Regenschauer.
Da wir gestern Abend keinen Stromanschluß ins Zelt gelegt hatten, hatte ich Sorgen mit der Akkuladung des Telefons und GPS-Loggers. Über den Tag gerettet hat dann das Solarmodul mit Akku. Beide Geräte liefen abends trotzdem nur noch auf der allerletzten Rille.
Halb 9 startete ich Richtung Süden. Nach einer kurzen Irrfahrt durch Masevaux zur Umfahrung des gesperrten Marktes habe ich dann ohne Probleme den Radweg EuroVelo 6 erreicht. Auf diesem bin ich den ganzen Tag gefahren und fand den absolut Spitze. Der EV6 folgt teils dem Fluß Doubs, teils dem Rhein-Rhone-Kanal oder anderen damit verbundenen Kanälchen. Man rollt auf größtenteils asphaltierten Wegen durch die schöne Landschaft. Die Beschilderung ist optimal und einheitlich. Radeln wie Gott in Frankreich.
Ab l’Isle sur le Doubs beginnt der Fluß, sich einen Weg durch die Kalkfelsen des frz. Jura zu bahnen. Entstanden ist ein gewundenes Tal zwischen bewaldeten Felshängen. Besonders eindrucksvoll ist die Gegend um Baume les Dames.
Bei Besancon führt der Weg unter dem mit einer Festung bestandenen Felsen in einem ca. 300m langen, fast unbeleuchteten Tunnel hindurch.
Wer den EV6 auch mal beradeln will und nicht noch mehr vor hat, dem sei allerdings dringend die West-Ost-Richtung geraten. Es war schon recht anstrengend, den ganzen Tag gegen den permanenten Westwind anzukämpfen.
Ich habe den Campingplatz in Dole kurz nach 7 erreicht. Diesmal stand das Zelt natürlich schon.
Wir sind dann abends gegen 10 noch durch die verwinkelte Altstadt von Dole geschlendert. Lina berichtete begeistert vom nachmittäglichen Besuch der gothischen Kathedrale.