Podebrady-Usti nad Orlici
Manchmal bereitet schon die Zubereitung eines Frühstücks unwahrscheinliche Probleme. Der Start war heute aufgrund der relativ langen Etappe extra ne halbe Stunde nach vorne verlegt. Also saßen wir pünktlich 7.30 beim Frühstück. 8.00 standen gerade mal paar Kannen furzlauer Kaffee da. bis 8.10 mussten wir auf Rühr- bzw. Spiegeleier warten. Doch als ob diese Zeitverlust nicht schon schlimm genug wäre, mussten wir beim komplizierten Aussteuern der Räder aus den Katakomben des Hotels feststellen, dass sowohl Tonys Vorderrad als aus Martins Hinterrad die Luft ausgegangen war. Jetzt wurde also eifrig geflickt. Gegen 9:20 kamen wir dann endlich in die Sattel, fast eine Stunde später als geplant.
Voller Energie wurde in die Pedale getreten. Jedoch wurden wir bereits bei km 5 jäh ausgebremst. Schuld war ein Bahnübergang, dessen Holzschwellen recht glitschig waren, denn in der Nacht hatte es geregnet.
Steffen kam urplötzlich zum Sturz, weil es ihm das Vorderrad weggezogen hatte. Wieselflink rollte er sich während des Sturzes zusammen um den darauffolgenden Tony den Weg freizumachen. Auf eleganteste Weise schlängelte sich Tony zwischen Steffen und Steffens Fahrrad nebst abgelöstem Gepäck hindurch.
Falk musste ebenfalls ausweichen, wobei es ihm auch das Vorderrad wegzog. Allerdings gelang es ihm elegant vom fahrenden Rad abzuspringen, so dass nur das Rad den harten Aufprall verkraften musste.
Nach dieser filmreifen Szene, die eigentlich wie einstudiert aussah, schüttelte sich die Mannschaft kurz und trat um so intensiver in die Pedale. Letztendlich war keinem was passiert – ein Hoch auf die Helme. Auch an den Rädern war noch alles dran.
Zur ersten Pause, bei km 43, wurden wir (ein Novum in der Tourgeschichte) mit gebratenen Hühnerbeinen verwöhnt. Unser Begleit- und Versorgungsteam scheut weder Kosten noch Mühen.
Da hier zugleich etwa die Hälfte der Gesamtstrecke bewältigt war, wurde ein Halbzeitbier gesüffelt.
Kurz vor Pardubice fuhren wir erst in eine Art Wertstoffhof o.ä. ein, um dann unter dem Beifall der dort Beschäftigten nach einer kleinen Runde festzustellen, dass der Abzweig ein paar Meter vor dem Eingangstor lag. Ein hubbeliger Plattenweg führte uns über ein mit „Vstup Zakan“-Schildern verziertes Firmengelände eines Chemiewerks an die Elbe. Unterwegs plätscherte es verdächtig, keine Ahnung, was hier verklaptt wurde.
Ausgangs Pardubice ergab sich eine weitere Schwierigkeit, eine etwas komplizierte Kreuzung führte dazu, dass wir erstmal zwei Irrwege ausprobierten und dann den Frust mit einer Portion Softeis bekämpften.
Wenige km weiter ergab sich das nächste Problem, Google hatte die Route quer durch ein verschlossenes Grundstück gelegt. Zum Glück fanden wir noch eine ersatzweise nutzbare Brücke.
Bis zur zweiten Pause durchquerten wir eine recht ereignislose, landwirtschaftlich geprägte Landschaft.
In Dobrice wurden wir zur zweiten Pause mit ausgesprochen lecker zurechtgemachten Häppchen begrüßt. Im unmittelbaren Umfeld befand sich eine Holzkirche, die stark an die Kirchen in der rumänischen Maramuresch erinnerte.
Die letzten 27km bewältigten wir noch einen langgezogenen Anstieg bis auf ca. 500m Höhe. Usti nad Orlici war dann nach einer serpentinenreichen Abfahrt schnell erreicht.
Da in der Unterkunft (Sporthotel Ticha Orlici) kein richtiges Essen zu bekommen war, suchten wir zum Abendbrot einen von Falk und Wolfgang ausgekundschafteten Italiener in einer musealen Villa auf. Hier stand uns ein separater Raum zur Verfügung und wir aßen und tranken reichlich.
Bei den vielen schönen Bildern finde ich es umso mehr schade das Ich nicht dabei bin.
Die Reparatur Szene ähnelt der vom vorigen Jahr in Tabor vorm BEST WESTERN HOTEL.
Schön das ihr Alle noch fit und gesund seit und schönes Wetter habt.
Bis bald.
Hallo ihr Radler ☺
Die Bilder sehen sehr schön aus!
Schade das es mit den Essen nicht so klappt, zum Glück habt ihr Kerstin und Evelyn die euch so verwöhnen (die Shirts von den beiden sind auch sehr cool ).
Schöne letzte Etappen, hoffentlich weiterhin ohne Verletzte!
Liebe Grüße