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Dreieinhalb Defekthexen

Palitsch – Srbska Crna 129km

Der superzeitige Startversuch gegen 7 Uhr musste erstmal abgebrochen werden. An Franks Fahrrad gab beim Einhängen der Packtasche der vor zwei Jahren in Rumänien geschweißte Gepäckträger erneut nach. Eine Sicherung aus Kabelbindern half erstmal weiter. Falk widmete sich unterdessen dem aus Nachbars Garten entlaufenen niedlichen Kätzchen.
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Am Backwarenverkaufsstand in Palitsch gabe es leckere und durchaus sättigende Süßstücke, nur der morgendliche Startkaffee blieb uns leider versagt.

Vorbei am Palitscher See und Park gelangten wir auf ein wenig befahrenes Sträßchen, wir flogen mit einem 26er Schnitt Richtung Osten und durchquerten dabei im Wesentlichen nur recht langweiliges Agrarland.

In Kanischa konnten wir dann auch den Koffein-Pegel durch Einnahme je zweier sehr wohlschmeckender Kaffee wieder in Ordnung bringen.

Kaum waren wir wieder in den Sattel gestiegen, gab Falks Rad ein unsägliches Geräusch von sich. Eine Inspektion vor Ort ergab, dass sich eine Schraube am oberen Röllchen des Schaltarms gelöst hatte, der Schaltarm daraufhin auseinanderklaffte und eine Speiche so erwischt hatte, dass diese auch noch gebrochen war.
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Nun war guter Rat teuer. Eine Notreparatur stellte erstmal wieder die Rollfähigkeit her. Eine Passantin sagte uns, gleich um die Ecke wäre eine Radwerkstatt. Leider war diese nicht zu finden. Ein neuerliches Nachfragen bei Leuten am Straßenrand führte zu einem Gemischtwarenladen im Zentrum. Der Inhaber verstand uns nur schwer, holte aber jemand herbei, der perfekt Englisch sprach. Die gute Frau stammte aus Australien und schickte uns nach mehrere Nachfragen beim Ladenbesitzer und anderen Leuten ca. 1km stadtauswärts zu einem Radladen, der sich gleich hinter dem Restaurant „Galaxy“ befinden sollte.

Das Restaurant haben wir nicht gesehen, aber den Radladen gefunden. Der jugendliche Verkäufer konnte oder wollte uns zunächst nicht so recht helfen oder verstand uns einfach zu schlecht. Kurz entschlossen suchten wir uns ein freies Plätzchen neben seinem Laden und fingen selbst an, zu schrauben. Beim Abziehen des Ritzelsatzes war er dann auch mit einer Kettenpeitsche behilflich, was uns das Ausräumen von Falks „Bieser Tasch“ ersparte.
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Nach Einziehen der Ersatzspeiche konnten wir die leichte Acht mit Hilfe seiner Zentriereinrichtung begradigen. Auch eine Tube Locktight konnten wir herausleckern, so dass das „böse“ Schräubchen sich jetzt nicht mehr selbständig machen sollte. Beim Richten des Schaltarms sahen wir, dass auch der Bowdenzug schwer angeschlagen war. Also wurde auch dieser noch gewechselt. Schließlich erhielt Franks Rad noch einen neuen Gepäckträger, allerdings von billigster Sorte (Marke Oma – für Körbchenbetrieb) und zweifelhafter Widerstandskraft gegen die Unbill osteuropäischer Straßen. Letztlich hat der Inhaber des Lädchens nur mit ein wenig Material und Werkzeug geholfen, geschraubt haben wir selbst.

Nachdem die Packtaschen noch an den deutlich kürzeren Träger angepasst waren und es sich auch eingeklickt ohne Berührung der Tasche mit der Hacke treten lies, verließen wir gegen 13:30 Uhr den Ort. Die Rechnung bei unserem Radladen-Inhaber-Lehrling belief sich auf lächerliche 630 Dinar, also ca. 5€. Wir stockten das zur Freude des Bürschchens auf 1000 Dinar auf. Wieder war ein Beruhigungsbier fällig, was die Weiterfahrt bis ca. 14 Uhr verzögerte, aber dringend geboten war.

Nach dem wir bei Novi Knesovac die Theiß überquert hatten, musste das neue Zeug auch gleich einen moderaten Härtetest überstehen, erwies sich doch die in der Karte gelb eingezeichnete Landstraße wieder mal als Rumpelpiste.
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Zunächst drängelten wir uns durch eine ansehnliche Gruppe Truthühner, um dann die Staubpiste in Angriff zu nehmen.
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Diese war in unregelmäßigen Abständen mit Paprika „gepflastert“, die wohl beim Einfahren der Ernte vom Hänger gefallen waren. Die Paprikafelder auf beiden Seiten haben außer uns auch Franks Bunny-Schäfchen gefallen. Das Zeug erwies sich als richtig lecker und spendete uns Kraft für die folgende Aufholjagd.
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Über einsame und geradlinige Straßen preschten wir durch die Vojvodina. Dabei sank die Geschwindigkeit kaum einmal unter die 28km/h und so mancher Traktor wurde überholt.
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Bei Erreichen der Grenze bot sich uns ein komisches Bild. Ein Schlagbaum versperrte den Weg, davor parkten zwei verlassene Autos. Wir dachten uns erstmal nichts weiter, liefen am Sperrwerk vorbei und waren schon fast auf der rumänischen Seite, als zwei Grenzer wild gestikulierend aus dem serbischen Häuschen gestürzt kamen, einer von beiden erklärte uns in perfektem Englisch, dass der Übergang „closed“ und der Übertritt „illegal“ wäre und schickte uns südwärts Richtung Srpska Crna.

Die untergehende Sonne trieb uns noch einmal zur Höchstleistung. Letztlich erreichten wir bei einbrechender Dunkelheit ein Motel unmittelbar vor der Grenze. Die Übernachtung ist recht preiswert (27€ fürs Doppelzimmer), das Essen reichlich und saulecker. Wir fragen uns nur, wie dieser ziemlich große Laden in einer schönen alten Villa hier überleben kann, sind wir doch scheinbar die einzigen Gäste.

Nach Süden – es rollt wieder

Simontornya – Palitsch 166km

Nach der gestrigen schlammbedingten Pleite mit dürftiger Kilometerausbeute rollte es heute deutlich besser und wir konnten die Schmach wieder ordentlich ausbügeln.
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Da wir unser Frühstück recht zeitig einnehmen konnten, waren wir mit einer Startzeit von 8:08 gut in die Gänge gekommen. Auf geradlinigen, kaum befahrenen Straßen pendelte sich die Tachonadel lange Zeit zwischen 26 und 28 km/h ein. Ein leichter Rückenwind unterstützte uns dabei. Zum Glück hatten unsere Räder von der gestrigen Schlsmmschlacht keinen Schaden genommen.
Der Preis der Raserei war eine weitestgehend langatmige Landschaft. Von Zeit zu Zeit durchstreiften wir unauffällige Dörfer, die ausschließlich landschaftlich geprägt waren.
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Bei Paks erreichten wir nach 38km die Donau. Zu unserem Glück stand die urige Fähre bereits abfahrbereit und wir wurden noch schnell heraufgewunken. Die Fähre war ein pontonartiges Gebilde, das mit einem seitlich angebrachten Schlepper über den Fluss gedrückt wurde.
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Die ersten 10km nach der Fähre fuhren wir auf dem Donauradweg entlang.
Über Kalocsa, Hajos Janoshalma und Melykut ging es dann ähnlich stupide weiter.
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In Hajos bei km 77 ließen wir uns zur Mittagsrast in einer Pizzeria nieder. Da Falks georderte Spaghetti nur als Klecks auf dem Teller wahrnehmbar waren, musste eine zweite Portion geordert werden. Frank hatte da mit seiner Pizza mehr Glück. Zumindest war das Essen nahr- und schmackhaft und verlieh uns neue Kräfte. Das Bier wirkte als Ergänzungsmittel ebenfalls vorzüglich.
Hinter Melykut standen wir vor der Entscheidung Fahrweg oder Fernverkehrsstraße mit 15km Umweg. Also entschlossen wir uns den Fahrweg zunächst einer Besichtigung zu unterziehen. Nach 3km entschlossen wir uns zur Umkehr. Das Schlamm- und Matschtrauma von gestern wirkte noch nach. Außerdem waren wir von derartigen Experimenten restlos geheilt. So drehten wir um und nahmen die 15km Verlängerung „gerne“ in Kauf.
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Schnell war die serbische Grenze erreicht. Da Serbien nicht in der EU ist, gibt es dort noch – wie früher – eine klassischen Grenzübergang. Wie meistens in solchen Situationen sind die Grenzer sehr nett und freuen sich über eine Abwechslung. Nachdem sie nach dem woher und wohin gefragt haben, winkten sie uns kopfschüttelnd durch.

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Serbische Grenze bei ca. 1000km

Auf einer recht belebten Fernverkehrsstraße erreichten wir schnell Subotica. Das ist eine moderne Universitätsstadt mit ca. 105.000 Einwohnern. Frank fand schnell einen Geldautomaten um serbische Dinar zu ordern. Gegenüber erblickten wir ein Eiscafe an dem wir uns ordentlich am ausgezeichneten Eis zu 0,36 EUR pro (große) Kugel labten.
Nach ca. 8km gelangten wir in eine Touristenregion. Daher waren die Suche nach einer Unterkunft und der allabendliche Kneipengang kein Problem. Die Unterkunft kostete uns 10 EU pro Person, allerdings ohne Frühstück und logischerwiese etwas rustikal. image

Morgen verlassen wir Serbien und gelangen nach Rumänien. Wenn alles planmäßig verläuft, sollten wir bis östlich Timisoara kommen.

Die grün-graue Hölle

Karte (OSM, Google)

Am gestrigen Samstag konnten wir ganz entspannt die Gastfreundschaft unserer ungarischen Freunde genießen. Wir besichtigten die Porzellanmanufaktur in Herend und den Ort Tihany. Danach trieb es einen großen Teil der Mannschaft ins ca. 20° warme Wasser. Der Balaton war erstaunlich sauber, ganz anders, als von Einigen aus alten DDR-Zeiten in Erinnerung.

Den Abend verbrachten wir wieder im Museum in Magyarpolany bei leckeren Speisen und reichlich Getränken.

Letzteres war dann wohl auch die Ursache dafür, dass wir, Falk und Frank, etwas langsam in die Gänge kamen. Nach einem leckeren Frühstück, dem wir nicht so richtig reichlich zusprechen konnten, wurden wir vom Rest der Truppe herzlich verabschiedet.

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Bereits nach ca. 8km, kurz hinter Ajka, hatten wir uns das erste mal verfahren, weil das Display unseres GPS-Geräts zum Stromsparen abgeschaltet war. Wir kamen dadurch an einem alten Bergwerk mit einer urigen Grubenlok vorbei. Leider führte der Weg dann sowohl einigermaßen steil hoch, als auch durch einige schlammige Pfützen.

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Kurz vor Tihany musste Falk seine Packsäcke neu justieren, war doch beim vorhergehenden rumpeligen Downhill durch die abschüssigen Weinberge die ganze Ladung ins Rutschen gekommen. Weitere wertvolle Minuten wurden mit fummeligen Akkuwechsel am GPS-Handy verloren. Schließlich hatten wir den Fährhafen erreicht. Glücklicherweise waren gleich zwei Fähren im Einsatz, so dass wir bereits nach wenigen Minuten einchecken konnten und kurz nach 12 Uhr das Südufer des Balaton erreicht hatten.

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Hier bekämpften wir heraufziehenden Hunger und Durst  mit Pizza und Bier bzw. Apfelsaft für den Mannschaftsteil mit dem größeren Restalkoholpegel.

Ein prima Radweg brachte uns nach Siofok. Ein noch besserer führte an einem Kanal entlang gen Südosten. Dieser endete jedoch abrupt in einem grünen Fiasko, es ging nur noch über einen Wiesenweg weiter. Die Erbauer des Weges hatten sich aber wohl gedacht „schlimmer geht immer“, und ackerten ein Stück mit um. Auch der auf diese nur durch Schieben zu bewältigende Strecke folgende Abschnitt aus Rutschpampe und Brennesselbeet war nur wenig geeignet, die Kilometerleistung zu steigern.

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Nach einer erholsamen buckeligen Straße folgte der nächste Weg, diesmal abwechselnd sandig und schlammig. In einem besonders feinen Matschloch war auch noch ein Glassplitter versteckt, der Falks Vorderreifen ein Pffft entlockte. Das Einziehen des neuen Schlauchs war zwar schnell erledigt, besserte aber unsere Laune und Durchschnittsgeschwindigkeit auch nicht gerade auf. Zudem waren wir schon mal ganz schön eingedreckt.

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Der Missetäter

Aber auch das war noch nicht der Gipfel, die nächste „Straße“ war eine ca. 8km lange unsägliche Quälerei. In jeder Senke erwarteten uns radnabentiefe Schlammlöcher. Selbst Schieben ging nur, in dem auf trockene Schuhe verzichtet wurde. Immer rein in die Pampe!

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Nach Erreichen einer zumutbaren Straße mussten wir erstmal zumindest soviel Schlamm zwischen Rad und Schutzblech rauspopeln, dass sich da überhaupt noch etwas halbwegs schleifgeräuscharm drehte. Den Mitfahrern auf der ersten Etappe sei gesagt, dass der berüchtigte Lehmweg gegen diese Tortur von Fahrer und Material  nur Kinderkacke war.

Nach Einnahme zweier Beruhigungsbiere in einer ziemlichen Kaschemme hatten wir dann im nächsten Städtchen, Simontornya, genug von der Plagerei und suchten uns nach nur 125km eine Pension. Hier gab es zum Glück auch einen Wasserschlauch, mit dessen Hilfe sich Räder und Packtaschen wieder in einen erträglichen Zustand bringen ließen. Zum nächsten Restaurant mussten wir dann zwar einen reichlichen Kilometer laufen, was aber durch leckere Entenkeule bzw. Riesenschnitzel wieder ausgeglichen wurde.

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Fazit des Tages: Nie wieder ungarische „Fahrwege“!

Da wir morgen möglicherweise in Serbien übernachten, kann es passieren, dass wir kein mobiles Internet haben. Dann könnten wir den Bericht der heutigen Etappe erst übermorgen hochladen. Mal sehen…

Es ist geschafft

Apetlon – Magyarpolany, 104km, Summe: 714km

Da die letzte Etappe von vornherein etwas kürzer geplant war und keinerlei Berge zu erwarten waren, fiel der Startschuss erst gegen 9:00. Auch heute war das Frühstück wieder ausgezeichnet.
Aufgrund des hervorragenden Wetters waren alle Teammitglieder in Mannschaftskleidung am Start.
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Die ersten Kilometer schnurrten wir rasend schnell ab. Nach 30km hatten wir einen beängstigenden 26er Schnitt und ahnten natürlich, dass dieses Tempo nicht durchzustehen ist.
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Schnell wurde die ungarische Grenze erreicht.
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Ca. 10km südlich vom Grenzübertritt wurde damals im Sommer 1989 der bis dahin Eiserne Vorhang bei Sopron erstmals geöffnet. Tausende DDR-Bürger nutzten damals die Gelegenheit um nach Österreich zu gelangen.

Die ungarischen Straßen waren gut ausgebaut und wenig befahren. So kam der Blaue Express ordentlich voran.
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Allerdings blieb uns auch diesmal die obligatorische Schmandstrecke nicht erspart.
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Bei km 54 empfing uns Kerstin mit dem Versorgungsfahrzeug zur diesmal einzigen Pause. In gewohnter Manier wurden wieder alle Wünsche der Fahrer erfüllt.
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Am Wegesrand zog ein urwüchsig brüllender Stier unsere Aufmerksamkeit auf uns. Das gewaltige Fleischpaket röhrte uns beängstigend und aggressiv an.
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Ca. 10km vor dem Ziel wurden das Team von einem Regenschauer überrascht. Zur Freude einiger Fahrer befanden wir uns gerade vor einem Biergarten und es sah so aus als ließe sich dort die Zeit sinnvoll und angenehm überbrücken. Doch leider währte die Freude nur kurz, denn die Wirtin wollte partout keine Euro annehmen. Forint hatten wir noch keine getauscht. Aber zum Glück war der Regen genau so schnell vorbei wie er gekommen war.
Die letzten km waren schnell abgestrampelt und wir waren überglücklich in Magyarpolany angelangt. Dort wurden wir durch Vertreter des Ortes sehr herzlich mit Getränken aller Art begrüßt. Nach vielen Ankunftsfotos wurden wir von den freundlichen Gastgebern in verschiedene Unter
künfte aufgeteilt.
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Zum Abendessen wurde die gesamte mittlerweile auf ca. 20 Personen angewachsene Zwönitzer Delegation (es sind noch einige Ehepartner und Angehörige per PKW angereist) in der ausgebauten Scheune des hiesigen Museums empfangen. Nach der Begrüßung mit selbstgebranntem Grappa boten die Einheimischen einen riesigen leckeren Kübel Gulasch feil.
Im weiteren wurde noch viel angestoßen und auf die deutsch-ungarische Brüderschaft getrunken.
Morgen findet noch ein Ausflug auf die Balatonhalbinsel Tihany sowie eine Besichtigung des Museums statt.
Am Sonntag fahren 10 Fahrer und Angehörige mit dem Auto zurück nach Zwönitz.
Frank und Falk fahren nicht mit, sondern wollen noch zwei Wochen ran hängen. Per Rad soll die Reise über die rumänischen Karpaten fortgesetzt werden und in Budapest enden. Von dort fahren die beiden mit dem Zug wieder heim.
Auch darüber wollen wir euch an dieser Stelle wenn möglich täglich berichten.

Bei Kaiserwetter durch die Kaiserstadt

Klosterneuburg – Apetlon, 119km, Summe: 610km

Heute morgen war das Frühstück noch einmal besser als gestern. Vollgestopft machten wir uns gegen 08:15 auf den Weg. Sonnenschein und blauer Himmel sorgten für beste Laune. Bereits nach wenigen Kilometern hatte das Team das Ortseingangsschild von Wien erreicht. Danach folgten wir dem Donaukanal Richtung Zentrum.

Marco kannte sich in Wien etwas besser aus als der Rest der Mannschaft, übernahm die Führung und brachte uns, wenn auch mit geringfügigen Umwegen, zum Stephansdom. Nach kurzer Besichtigung des Doms schauten wir uns noch, zumindest von außen, einige Baudenkmale in der Innenstadt und rund um den Heldenplatz an.

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Hundertwasser-Stadtwerke

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Stephansdom

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Die Ausfahrt aus Wien erfolgte über die Donauinsel. Auf Wolfgangs Suche nach einem leckeren Kugeleis hat Ronny der Hunger gepackt. Da der Rest der Truppe drängelte, mußte die Bruscetta dann im Fahren gemampft werden.

Am Ende der Donauinsel machte sich die Defekthexe erneut über Steffens Hinterrad her. Diesmal wurde der Reifen auch von Gabi ausgiebig befummelt — und siehe da, es wurde der Missetäter der Luft-raus-Plage in Form eines kleinen Spans gefunden. Aus diesem Anlass wurde heute ausnahmsweise mal nicht der Fahrer des Tages, sondern der Fummler des Tages gekürt. Diese hohe Auszeichnung ging einstimmig an Gabi.
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Die Durchfahrt durch den Ölhafen ist jetzt gesperrt, 2008 konnten wir hier noch problemlos passieren. So mussten wir ungefähr 4km Umweg in Kauf nehmen, ehe wir den Nationalpark Donau-Auen erreichten. Dafür schnurrte es danach besonders gut, die Kilometer sausten nur so dahin.
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Jäh wurde die rasante Fahrt durch ein Umleitungsschild unterbrochen, der EuroVelo-6-Radweg war vom Hochwasser überspült. So erreichten wir die Fähre bei Haslau erst nach weiteren 6…8km Umweg.

Der Fährmann schaute selbst etwas skeptisch, ob 12 Leute selbst Rad auf sein kleines Schiffchen passen würden. Zusätzlich begehrte ein E-Bike-Inhaber samt seines Fahrrad-Immitats Einlass. Das Anlegen am anderen Ufer erwies sich als besonders spannend, wurde doch mehrfach mit Anlauf so lange auf den zugewachsenen Rand der Donau gerammelt, bis der Bug halbwegs zuverlässig hängenblieb. Weitere 50cm Hochwasser, und die Fähre hätte ihren Betrieb einstellen müssen.
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Kerstin erwartete uns bereits in Haslau, wie gewohnt mit reichhaltigem Speisen- und Getränkeangebot. Einige Mitfahrer sahen während der Rast aus, als wäre die ungewohnte Sonne anstrengender als der Regen der letzten Tage. Vielleicht war aber auch nur der warme Asphalt einladender als eine schlammige Pfütze.
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Weiter ging es in rasanten Tempo über verwinkelte Feldwege bis Neusiedel. Ab dort folgten wir dem Radweg am Ostufer des Neusiedler Sees bis Podersdorf. Dort beschlossen wir, dass der Strandbad-Eintritt von 4€ zu teuer für einmal nass machen ist und investierten lieber in Eis.

Ausgangs Podersdorf trafen wir auf eine ziemliche Sauerei, mit mehr oder weniger niedlichen Schweinchen.
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Schließlich erreichten wir den Etappenort Apetlon nach ca. 118km. Den Abend verbrachten wir zuerst in einer Heurigen-Schenke und zogen dann noch einmal in eine Pizzeria mit gemütlichen Sofas als Sitzgelegenheit um.