Annett wollte heute mal ausruhen, mich trieb der Bewegungsdrang auf den Berg. Also hab ich mir das Bike geschnappt und bin Soča-abwärts bis Mangozd gefahren.

Von dort ging es über Drežniska-Ravne stetig mit ca. 14% bergan bis zum Ende der Straße.

Der Weg wurde jetzt zur groben Schotterpiste, immer noch sausteil. Endlich war die Zaprikaj-Alm auf ca. 1250m Höhe erreicht.

Ein guter Weg führt die Hochebene entlang. Rechts oben ragte der Berg Krn bis in die Wolken.

An einigen Stellen gibt es Überreste der Stellungen aus dem ersten Weltkrieg zu besichtigen, die damals die Italiener angelegt haben.



An einem einsamen Gehöft musste ich den schönen Weg verlassen. Leider ging es dann die nächsten 2…3 km nur noch mit Schieben oder Tragen weiter, das winzige Wegchen war nur ein paar Zentimeter breit und links ging es gefährlich steil hinab.

Die nächste Enttäuschung erwartete mich an der geplanten Talabfahrt – Stacheldraht-Verhau und gesperrt. So musste ich das Bike weitere 200 Höhenmeter empor schieben, bis zur Planica Golobar.


Erst von dort gab es eine halbwegs brauchbare und in der ersten Hälfte auch größtenteils bike-taugliche Talabfahrt.

Weiter unten war es entschieden zu steil für meine bescheidenen fahrtechnischen Möglichkeiten. Bin schließlich kein Downhiller.

Gegen 17:00 war ich wieder am Ferienhäusel. Einen ganzen Tag für 46km, mit einem Durchschnitt von 8,5 km/h, und völlig ausgepumpt. Das war sicherlich ähnlich anstrengend, wie eine Alpencross-Etappe. Ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack und eher nicht zur Nachahmung empfohlen, aber ich mache so was gerne.


























Eine Holperabfahrt brachte uns zurück an den Fluss. Ein paar Kilometer weiter findet sich rechterhand eine Gedenkstätte an die Opfer der Isonzo-Schlacht im 1. Weltkrieg. Isonzo ist der italienische Name der Soča. Hier standen sich Österreich-Ungarn und Italien gegenüber.

Nur wenige hundert Meter weiter gelangt man an die Mündung der Lepenica in die Soča. Wir fuhren über eine Brücke, dann auf einer kleinen Straße das Lepena-Tal hinauf.
Die Auffahrt war ziemlich schweißtreibend, in der prallen Mittagssonne. Oben gibt es eine Hütte mit Gastronomie, wir stärkten uns mit Bier bzw. Radler. Eine kurze Erkundung ergab, dass der Weg oberhalb der Hütte Richtung Krnsko Jezero nur zum Wandern taugt. Wir kehrten um, fuhren auf die linke Talseite und über schöne Waldwege hinab.
Leider endete der schöne Weg irgendwann und es ging nur noch mühsam mit Schieben und Tragen weiter — hinab in die Lepenica-Schlucht.


Wir lehnten das Rad an die Steine und futterten erst einmal mitgebrachtes. Die tolle Umgebung entschädigte für die Quälerei über die felsigen Pfade.


Ein letzter Anstieg auf grobem Schotter brachte uns hoch zum Flugplatz in Bovec.









