Durchgerüttelt in Ungarn

Satu Mare – Balmazujvaros 158km

Das umfassende Frühstück konnten wir auch heute wieder schon 7:00 einnehmen. Dadurch konnte der Start bereits 8:00 erfolgen.
Die Ausfahrt aus Satu Mare war schnell gefunden und es ging auf dem Deich der Somes in Richtung ungarische Grenze.

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Auf dem Deich der Somes kurz vor der ung. Grenze

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Nach 16km ward diese erreicht und wir waren geschockt über die dort aufgestellten Verbotsschilder. Die Schilder waren aber alle nur rumänisch und so stellten wir uns einfach dumm und ignorierten die Warnschilder. Es hat sich auch niemand bemerkbar gemacht, dem unser Grenzübertritt nicht gepasst hätte. So wissen wir bis jetzt nicht, ob wir nun illegale Einwanderer sind…

In Ungarn ging es dann zügig weiter schnurgerade durch einsame, malerische Dörfchen.
Dabei lernten wir wieder zwischen Sandweg,

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Tiefer Sandweg

Rüttel- und Schüttelpiste bis vorbildlich asphaltiert alle Facetten von Belägen kennen. Lediglich die Marke „Schlammpampe mit ausladenden Pfützen“ war diesmal, wohl aufgrund der abhaltenden Trockenheit nicht dabei.

Irgendwo bei km 91 nahmen wir eine Suppe zu Mittag ein. Etwas später verwöhnten wir uns noch in einem der hier zum Glück wieder zahlreich vorhandenen Bäckerläden mit sehr preiswerten Hörnchen und Gebäck.
Eine Abwechslung bei der heutigen doch recht langatmigen Etappe war dann noch eine entgegenkommende Schafherde, die für mehrere Minuten die gesamte Straße blockierte.
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Būffelfarm am Wegesrand

Etwa 14km vor dem heutigen Ziel gönnten wir uns noch ein Bierchen in der örtlichen Bierspelunke. Unser Outfit und die bepackten Räder erweckten einmal mehr Aufsehen und sorgten für Gesprächsstoff bei den einheimischen Biertrinkern. So mussten wir erneut unsere Geschichte erzählen. Und da kaum einer ein Wort englisch oder deutsch verstand, mussten Hände, Füße und Falks Handy (zur grafischen Anschauung der gefahrenen Strecke) herhalten. Das führte dazu, dass die hübsche Wirtin eine Runde Schnaps schmiss, und wir uns natürlich auch nicht lumpen lassen wollten und ebenfalls mit Schnaps gekontert haben.
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Nach einer Stunde feucht fröhlichen Treibens nahmen wir die letzten 14km unter die Pneus.

Kaum losgefahren bemerkte Falk, dass beim Hinterrad erneut eine Speiche (natürlich Ritzelseite) gebrochen war. Das nervt uns mittlerweile ganz schön. Wir können uns die gehäuften Speichenbrüche auch nicht erklären, gab es doch noch nie auf einer vorangegengenen Tour derartige Schwierigkeiten. Drei von vier (ersatzweise mitgenommenen) Speichen haben wir mitterweile verbaut… Bleibt zu hoffen, dass wir nun bis Budapest halbwegs pannenfrei durchkommen.

Ein Hotel in Balmazujvaros war schnell gefunden. Allerdings sollte uns das Doppelzimmer 95,00 EUR kosten, was uns entschieden zu teuer war, zumal wir den da angebotenen Schickimicki in Form von Sauna und Swimmingpool sowie nicht in Anspruch zu nehmen gedachten. Eine Pension paar Ecken weiter kostete uns hingegen nur 20,00 EUR. Diese ist für unser müdes Haupt auch völlig ausreichend.