Anfang der Saison!

Da der Schnee sich dieses Jahr im Erzgebirge rar macht, beginnt die 2014er Bike-Saison schon am 4.1.

Ich bin also heute mittag am Weissen Stein vorbei Richtung Obergelenau, weiter über die Forsthäuser, Venusberger Spinnerei und Steinbruch nach Drehbach. Dort bin ich über den Molchgrundweg rauf zur Straße nach Wolkenstein und von der Kuppe weg durch den Wald runter nach Hopfgarten. Das erforderte gut dosierten Bremseinsatz bei steilem Weg und nassem Gras.

Nach Überqueren der Zschopau ging’s am Gegenhang ein Stück die Straße hoch und dann links weg. Über einen rot-weiß markierten Wanderweg erreicht man den Pfad im Hofbachtal. Diesem folgend erreichte ich bald Großolbersdorf. Von der Heinzebankstraße bog ich nach links ab, Richtung Zeisighöhe. Diese habe ich aber links liegen gelassen und erreichte so die Halfterhäuser. Dort überquerte ich die B174 und folgte dem Goldbachweg hinab zur oberen Neunzehnhainer Talsperre. Ein Baumstamm kam mir gerade recht, um den oberen Zufluss zu überqueren und über schmale Waldwege eine Stelle unterhalb des ehemaligen Kalkbergwerks „Weißer Ofen“ zu erreichen. Nach 200m Schiebeeinlage erreichte ich den Weg, der sich zwischen zwei Felsen durchschlängelt und bis zum alten Stolleneingang führt.

Hauptstollen am Weißen Ofen
Hauptstollen am Weißen Ofen

Weiter rechts gibt es noch einige kleinere Nebeneingänge. Man sollte diese auch tunlichst nicht betreten, vor allem nicht im Winter, um die Fledermäuse nicht zu stören.

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Ein kurzer Abstecher zum Forsthaus im Lengefelder Vorwerk ergab leider, dass dieses heute von 14 bis 17 Uhr geschlossen hatte. Ich hätte mich dort gern mal mit dem Wirt unterhalten, ist er doch in der dortigen MTB-Szene sehr aktiv (siehe www.miriquidi-bike-trails.de

Rückzu querte ich die Mauer der oberen Neunzehnhainer Talsperre.

Talsperre Neunzehnhain II
Talsperre Neunzehnhain II

… und erhaschte einen schönen Blick bei hereinbrechender Dämmerung.

Abendstimmung
Abendstimmung

Der Rückweg erfolgte dann bei abnehmendem Licht über Großolbersdorf und Scharfenstein, an der dortigen Burg vorbei, auf dem Radweg nach Willischtal.

Burg Scharfenstein
Burg Scharfenstein

In Gelenau war es dann schon zappenduster, aber es gibt ja vernünftige Lampen. Meine Sigma Lightster reicht für Straßen und Forstwege völlig aus. Wer nachts mit Mega-Lampen über Single-Trails oder anderweitig quer durch den Wald fährt, schreckt nur unnötig das Wild auf.

Route

Profil
Profil

Ende der Saison?

Im heimischen Erzgebirge hält so langsam der Winter Einzug. Es hat schon ein klein wenig geschneit, ist aber in den mittleren Lagen wieder weggetaut. Da mein Mountainbike gerade in der Wekstatt ist, habe ich mir heute das Tourenrad geschnappt und bin Richtung Kamm losgefahren. Mein Weg führte zunächst über den Geyer’schen Wald, Fernsehturm, Elterlein und Raschau nach Pöhla. Dort bin ich auf der rechten Seite des Luchsbachtals Richtung Zinngrube gefahren, vorher aber nach rechts auf die Ochsenkopf-Umfahrung abgebogen. Der Weg ist dort als Bergbaulehrpfad ausgewiesen, und so erreichte ich auch bald die alte Grube Fridolin am Zigeuner.

Grube Fridolin am Zigeuner
Grube Fridolin am Zigeuner

Weiter ging es zunächst steil bergan, dann der Höhenlinie folgend Richtung Rittersgrün.

Hinauf Richtung Waldburg
Hinauf Richtung Waldburg

Vom Waldweg aus bin ich auf den Reitsteig eingebogen, der sich als schmaler Pfad am Hang entlangwindet. Mehrere Bäche rauschen, vom Fichtelberggebiet kommend, zu Tale.

Klares Wasser
Klares Wasser

Schließlich mündet der Reitsteig beim Ehrenzipfel auf die Tellerhäuser Straße. Gegenüber soll mal ein Radweg ins tschechische weiterführen, es fehlt aber noch die Brücke über den Zlaty Potok (Goldbach). Ich bin also zurück bis zum Rittersgrüner Zollhaus und von dort nach Zlaty Kopec (Goldkuppe) hochgefahren. Oberhalb des Ortes zweigt links die Silberstrasse ab. Ein Schild an einer neu errichteten Schutzhütte weist darauf hin, dass der Weg hier mit EU-Fördermitteln grenzübergreifend ausgebaut wird. Ich find‘ das gut, das ist so eine wunderschöne Gegend, man kann hier ruhig noch mehr dafür tun, den sanften Tourismus zu fördern.

Weiter oben fanden sich Reste vom letzten Schneefall.

Reste vom ersten Schnee
Reste vom ersten Schnee

Der Weg führt vorbei an Hubertky hinauf zur böhmischen Skimagistrale und von dort weiter Richtung Boži Dar (Gottesgab). Oben an der deutsch-böhmischen Grenze auf ca. 1000m über NN sah es dann schon ziemlich weiß aus.

Grenzweg zur Bächelhütte
Grenzweg zur Bächelhütte

Von der Bächelhütte fuhr ich auf der Rollerstrecke Richtung Fichtelberg. Am Hirschfalzweg sah es noch etwas winterlicher aus.

Hirschfalzweg
Hirschfalzweg

Die ersten Meter der Abfahrt von der Ausrücke Richtung Crottendorf mussten dann auch sehr vorsichtig befahren werden, unter dem Schnee war eine dünne Schicht Glatteis. Über Joachimstaler Straße, Pförtelstraße und Gifthüttenstraße erreichte ich Crottendorf. Von dort ging’s an der linken Talseite über den Güterweg hinab nach Walthersdorf und auf dem ehemaligen Bahndamm nach Schlettau. In Tannenberg war ich dann froh, dass es Richtung Geyer wieder bergauf geht, waren meine Hände doch mittlerweile ziemlich eingefroren.

Trailcenter Rabenberg

Letzten Sonntag war ich auf dem Rabenberg, zwischen Rittersgrün und Johanngeorgenstadt, unweit des Erzgebirgskammes gelegen.

Am dortigen Sportpark wurde vor einigen Wochen ein Trailcenter eröffnet. Von einem zentralen Einstiegspunkt (Trailhead) führen vier Routen, die sich teilweise auch überschneiden, durch die umliegenden Wälder. Ähnlich wie bei Skipisten gibt ein Farbcode den Schwierigkeitsgrad an, von grün wie ganz einfach über blau und rot bis schwarz.

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Gut beschilderte Wege

Da es die Tage zuvor viel geregnet hatte, waren alle Strecken mit Schlamm über zogen. An einigen Stellen waren die Pfützen zu tretlagertiefen Wasserlöchern mutiert. Ich bin erst die blaue Runde (Border Trail) und dann die Schwarze (Black Raven) mit einem Extra-Kringel auf der Roten (Two Mountains) gefahren. Mehr sollte man sich auch nicht vornehmen, ist anstrengend genug.

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Tunnelblick

Dazwischen und am Schluss habe ich den Schlauch am Trailhead genutzt, um den Schlamm abzuwaschen.

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Schlammpackung

Die Anstiege sind meist auf Forstwege gelegt, runterzu geht’s dann über Singletrails. Die Trailbauer haben sich richtig Mühe gegeben, viele Anlieger eingebaut, teilweise Holzplanken verlegt und überhaupt eine richtig schöne Streckenführung gewählt.

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Typischer Waldtrail
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Holzanlieger

An einigen wenigen Stellen war ich feige und hab paar Meter geschoben. Vor allem die rutschigen Steine im Stonegarden waren einen Tick zu schwierig für mich. Einmal hat’s mich umgeschmissen, das Vorderrad ist über eine im Matsch versteckte Wurzel weggerutscht. Ist aber nix weiter passiert, ich war schon ganz langsam unterwegs.

Auf jeden Fall komme ich bei trockenen Verhältnissen nochmal wieder, Fahrtechnik festigen und mal probieren, ob und wie das mit mehr Speed geht.

Fazit: Klare Empfehlung an alle Biker. Die fünf Euro fürs Tagesticket sind voll gerechtfertigt, die Trails wollen schließlich auch erhalten werden.

5. Tag – Sundern/Stockum – Heiligenhaus, 115km

Zum Frühstück gab es bereits einen ersten Höhepunkt. Gabi hatte Geburtstag und die ganze Mannschaft gratulierte auf das Herzlichste. Unser „Oldie“ Wilfried hatte sogar ein kleines Geschenk gebastelt. Auch vom restlichen Team gab es ein kleines Präsent.

Gegen 8:00 formierte sich das Team zunächst zum Mannschaftsfoto. Direkt danach ging es bei leicht bedecktem Himmel auf die Schlussetappe.

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Die Hoffnung auf eine trockene Fahrt hatte sich bereits nach 20 km zerschlagen. In Werdohl fing es an zu schütten. So musste zum ersten Mal das Begleitfahrzeug angefordert werden, weil sich darin die meisten Regenklamotten befanden.

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Nach dem Überstreifen der Schutzkleidung ging es weiter in Richtung Lüdenscheid. Ein lang gezogenes Tal entlang ließ das Durchnittstempo wieder nach oben schnellen. Mittlerweile hatte der Regen nachgelassen und später ganz aufgehört. Zum Glück war es relativ warm.
Nach Schalksmühle quälte uns nochmal ein nicht enden wollender Anstieg. Auf der anderen Seite ging es hinab zur Ennepetalsperre.
Dann folgte wieder ein sehr rustikaler, beschwerlicher Weg.
In Beyenburg erwartete uns dann letztmalig das Cateringteam mit seinem liebevoll angerichteten Verpflegungsstand.

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Da das Ziel nun fast in Reichweite lag, wurde die Pause nicht länger ausgedehnt.
Leider ließ sich Wuppertal nicht umfahren so dass sich das Team durch die Stadt quälen musste. Dafür konnten wir die berühmte Hochbahn sehen.

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Gust führte die Mannschaft wie gewohnt routiniert durch die Großstadt.
Nach Wuppertal erreichten wir endlich den Panoramaradweg der ehemaligen Niederbergbahn. Ein wirklich vorzüglich angerichteter Radweg spornte das Team nochmals zu letzter Höchstleistung an. Mit 26er Schnitt stürmten wir nun dem Ziel entgegen.
Auf einem ehemaligen Bahnhof erwartete uns bereits das Begrüßungskomitee der Stadt Heiligenhaus mit Imbiss und Getränken.

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Es folgte noch ein Fototermin auf der bekannten Eisenbahnwagenbrücke. Hier wurde ein ehemaliger Rungenwagen der Bahn zur Straßenüberquerung umfunktioniert.

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Nicht zu fassen: Auf dem Weg in die Innenstadt fuhr Wolfgang noch einen Platten. Dieser wurde gleich im Garten eines Eiscafes behoben.
19:00 folgten wir einer Einladung des hiesigen Geschichtsvereins. Im liebevoll eingerichteten örtlichen Museum wurden wir vom Museumschef persönlich bekocht und mit Getränken verwöhnt.

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Die Tische bogen sich förmlich unter all den Leckereien. Nebenbei wurde uns sehr fachkundig die Entstehung und Betreibung des Museums erläutert.

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Die unzähligen Exponate bildeten das Leben der Menschen der Region in den letzten 150 Jahren ab. Viele Erinnerungen an das Leben unserer Eltern und Großeltern wurden dabei wiedererweckt. Leider war die Zeit zu kurz um alle Ausstellungsstücke ausgiebig zu betrachten. Aber ein echtes Kleinod, welches sich kein Besucher von Heiligenhaus entgehen lassen sollte.

Abschließend muss gesagt werden, dass die Tour allen sehr gut gefallen hat. Es gab keine Stürze oder größere Pannen. Alle Fahrer sind wohlbehalten ans Ziel gekommen. Es machte Riesenspaß in so einer Mannschaft zu fahren. Großer Dank gebührt dem Begleitteam mit Antje und Zappo, dem 2. Fahrer im Feuerwehrauto Jürgen sowie allen Verantwortlichen der Stadt, die diese Tour für alle zu einem Riesenerlebnis werden ließen. Alle Mitfahrer hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder ein solche Tour stattfindet. Erste Ideen gibt es bereits…

Aber das wird noch nicht verraten.

Route

Profil
Profil

4. Tag – Oelshausen – Sundern/Stockum (Königsetappe), 125km

Pünktlich 7:55 startete das Team „Blauer Blitz“ in hochsommerlicher Mannschaftskleidung und gab ein imposantes Bild ab.

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Die ersten km surrten wie am Schnürchen. Die wilde Hatz wurde durch einen erneuten Plattfuß unseres Nesthäkchens Tony jäh unterbrochen.

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Durch den Teamgeist mehrerer Kameraden wurde auch dieser Rückschlag umgehend ausgemerzt.

Im Anschluss kamen wir durch einen gewaltigen Windpark. Leider drehten sich die Räder falsch rum und quälten uns mit Gegenwind.

Zur ersten Pause empfing uns das emsige Cateringteam am Diemelsee. In idyllischer Lage schmeckte es besonders gut. Ein Mitfahrer kam nicht umhin auch noch durch den See zu kraulen.

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Danach führte uns die Strecke weiter um den beeindruckenden See herum. Aber dann kam mit 13 % der erste brachiale Anstieg hinauf auf den 600 m hohen Buttenberg. Das war der erste echte Gradmesser, aber auch das konnte die erzgebirgischen Radlerwaden nicht in die Knie zwingen.

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Danach ließ uns das hochgelobte Google-Maps schändlich im Stich. Offensichtlich sind dort Leute beschäftigt die sich einen Spaß draus machen, „Phantasiewege“ zu erfinden um arglose Radfahrer zu verwirren. Also stach das Team querfeldein durch den von Steinpilzen gespickten Hochwald um wieder auf einen festen Weg zu kommen.

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Es dauerte gar nicht lange und die Mannschaft sah sich einer neuen Herausforderung ausgesetzt. Nach dem wir die eben gewonnene Höhe ziemlich sinnlos wieder herschenken mussten, wartete bereits der nächste grantige Anstieg. Der mickrige Belag veranlasste die meisten Teilnehmer zu einer verpönten Schiebeeinlage. Wahrscheinlich wurde das Sauerland so benannt, weil man als Radfahrer hinterher total sauer ist.
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Logischerweise ging es danach wieder hinunter. Ein Biergarten in Olsberg nötigte das Team zum Zwischenhalt.

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Danach ging es gleich wieder viel besser und die 2. Pause unsere Cateringteams kam uns bei km 95 gerade recht.

Da unser Teamleiter Falk den Anschluss verpasst hatte, war die Mannschaft erstmal „führerlos“. Aber nach 10 min war die Truppe wieder komplett.

Bis zur Unterkunft waren es nun nur noch 29 km. Allerdings kannte unser Tourguide Gust keine Gnade und trieb uns noch über 3 sinnlose Anstiege.

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Als die Mannschaft endlich am Ziel war, wurden noch vor dem Einchecken die überlebenswichtigen Biere getrunken.
Mit 126 km und 2.150 Höhenmetern geht diese Etappe als die spektakulärste seit Bestehen des Radteams „Blauer Blitz“ in die Tourgeschichte ein.

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Route

Profil
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I'm a truckle, but I don't like to truckle.