Heute morgen hab ich mir eine Teleskop-Sattelstütze ans Rad gebaut. Die musste natürlich gleich mal ausprobiert werden. Bin vorbei an Gelenau runter ins Willischtal. Bei der ziemlichen steilen und etwas ruppigen Abfahrt nach Unter-Herold war das Absenken des Hinterteils auf Knopfdruck schon recht hilfreich. Andererseits hält das Ding in der oberen Position nicht richtig fest, was unglaublich nervt. Morgen kürz ich die Bowdenzughülle um ca. 3mm. Falls das auch nicht hilft, werd ich’s zurückschicken.
Jedenfalls ging die Tour heute weiter über Zschopau, Wurzelweg, Hohndorf, Bornwald, Großolbersdorf, Scharfenstein und Drebach nach Ehrenfriedersdorf.
Der Weg übers Greifenbachtal war teilweise ausgesprochen eisglatt. An der Schutzhütte oberhalb Jahnsbach, zwischen Gifthütte und Silberzeche, hat’s mir dann das Vorderrad weggezogen. Zum Glück konnte ich mich halbwegs abfangen.
Heute wollte ich eigentlich ein größeres Ringel fahren. Die Kälte hat aber den Bowdenzug zum hinteren Schaltwerk Schachmatt gesetzt. So bin ich nur ne kleine Runde durch den Geyerschen Wald bis Tannenberg und zurück geradelt.
Am Sonntag bin ich, jetzt bereits zum dritten mal, die Vier-Hübel-Tour gefahren. Vor dem Start hatte es nochmal kräftig geregnet, kurz vor 10 wurde es dann aber doch trocken. Ich hab‘ die Regenjacke aber erst einmal anbehalten. Bereits am Bärenstein war mir das aber, trotz Lufttemperatur von unter 10°, zu warm.
Am Ende der Abfahrt vom Bärenstein kam mir ein Krankenwagen mit Blaulicht entgegen, hoffentlich hat’s da keinen schlimmen Sturz gegeben.
Mit Tempo-Rufen und lautem Gerassel wurden wir vom Publikum in Königswalde und Annaberg auf den Pöhlberg getrieben. Ähnlich ging es in Sehma und am Scheibenberg zu. Bei der Scheibenberg-Rast meinte Ronny, der diesmal außerhalb der Wertung herangeradelt war, ich wär wohl ziemlich weit hinten. Das war doch glatt ein Ansporn, die Abfahrt zum Unterbecken etwas rasanter anzugehen und auch am Roßbachweg nicht den allerkleinsten Gang einzulegen.
Am Hundsmarterflügel fing es an zu regnen. Am Oberbecken musste die Regenjacke wieder drüber. Es kam mir so vor, als würde es gleich schneien. So eine Saukälte!
Am Ephraimhaus rief mir jemand etwas von 310er und 1:28 Rückstand zur Spitze zu. Der Friedrichsbachweg zog sich zäh in die Länge. Ich bin wohl auch etwas verhaltener gefahren, um die Muskeln nicht wieder bis in den Krampfbereich zu treiben, wie es voriges Jahr passierte.
Ab dem Pfahlberg kam ich dann auch besser zurecht als einige Mitfahrer. Bis zur „Weißen Ziech“ konnte ich ein paar Plätze gutmachen. Das letzte Stück Wellenschaukel war ich schon ziemlich fertig. Hier hat das Spalier aus begeisterten Zuschauern geholfen, die letzten Reserven zu mobilisieren.
Ergebnis der Anstrengungen: 280er Platz in 5:32:04. Etwas besser als im Vorjahr, aber weit vom Unter-5-Stunden-Ziel entfernt. Ich komm bei Kälte einfach nicht auf Leistung. Auf dem Gipfel herrschte mal wieder eisiger Wind bei ca. 4°C.
Fazit: Siehe Vorjahr — Super Veranstaltung. Die widrigen Bedingungen gehören zum Gesamtpaket VHT scheinbar dazu.
Am Samstag, den 16.8., war nicht gerade schönes Wetter, es regnete ab und an ein paar Tropfen. Das sollte mich aber nicht davon abhalten, mich an der Strecke des Stoneman Miriquidi zu versuchen. Dabei geht es darum, auf einer Strecke von reichlich 160km ca. 4400 Höhenmeter und damit die höchsten Berge des sächsischen und böhmischen Erzgebirges zu bezwingen.
Da ich keine Ahnung hatte, ob ich fit genug bin, das Ding in einem Tag durchziehen zu können, habe ich erst einmal einen Versuch ohne offizielle Anmeldung gestartet. Ich bin also früh kurz vor Sieben in Auerbach gestartet und hatte dann kurz nach Acht den nächstgelegenen Einstieg zwischen Walthersdorf und Crottendorf erreicht.
Zunächst ging es auf einem wunderschönen Single-Trail hinauf auf den Scheibenberg und hinten wieder runter.
Auf jedem Gipfel gibt es eine Tafel zum Stoneman mit einem Stempelkasten.
Danach führt die Strecke hinab zum Unterbecken des Pumpspeicherwerks Markersbach. Ein neu angelegter Weg bringt einen hoch zur Kraftwerkstraße. Leider ist der Weg unfahrbar steil. Ein Stück schafft man das ja, aber durchtreten geht (für mich) nicht. Weiter geht’s auf der gleichen Strecke wie bei der Vier-Hübel-Tour über den Roßbachweg hinauf zum Hundsmarterflügel.
Steil hinab erreicht man über den Waldhausweg das Ephraimhaus. Ein kurzer Anstieg bringt einen hinüber zum Luchsbachweg gegenüber der Pöhlaer Zinnkammern. Es geht 10m auf Asphalt Richtung Rittersgrün und sofort wieder steil links hoch, vorbei am Besucherstollen „Fridolin am Zigeuner“ hinauf nach Ober-Rittersgrün. Dort hab‘ ich wahrscheinlich ein Schildchen übersehen und bin so über den Reitsteig und Kunnersbachweg geradelt. Ist eh‘ die schönere Strecke 🙂
Am gegenüberliegenden Hang führt der Weg dann hinauf bis zur Himmelswiese und weiter zum Trailcenter Rabenberg.
Hier benutzt die Stoneman-Strecke Teile des „blauen“ und „schwarzen“ Trails mit. Seit meiner letzten Runde hier wurden die Trails nochmal nachgearbeitet, die tiefen Schlammlöcher sind jetzt auf ein vernünftiges Maß geschrumpft. Spaß macht das immer noch ohne Ende!
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass ich an einer Stelle etwas unaufmerksam war und mich so fast hingeschmissen hätte. Glücklicherweise konnte ich mich gerade noch so abfangen.
In Erlabrunn querte ich die Straße und gelangte über den Milchbachweg rauf zu den Riesenberger Häusern. Da es auch gerade angefangen hatte, stärker zu regnen, bin ich erstmal eingekeht und habe mir ein Rostbrätl schmecken lassen. Frisch gestärkt und bei deutlich trockenerem Wetter erreichte ich bald den Auersberg.
Über die Wellenschaukel erreichte ich die Häuser an der Sauschwemme. Von dort führt ein Trail durch wunderschönen moosbehangenen Fichtenwald hinauf zum Henneberger Flügel. Vorbei am Hochmoor „Kleiner Kranichsee“ und dann links hinab in den Lehmergrund erreichte ich Johanngeorgenstadt. Nachdem ich die Klimbim-Buden in Breitenbach (Potučky) hinter mir gelassen hatte ging es auf der wenige befahrenen Straße Richtung Gottesgab (Boži Dar) bis zum Abzweig Richtung Plattenberg (Blatensky Vrch). Der Anstieg geht recht steil durch den Wald. Wer das hier noch nicht kennt — es lohnt ein Abstecher zur Wolfs- bzw. Eispinge. Hier liegt selbst im Hochsommer noch Schnee in der Klamm.
Nach einem Stückchen Straße biegt ein Weg Richtung Hengsterben (Hrebečna) ab. Diesem bis Abertam (Abertamy) folgend und nach einem einigermaßen rutschigen und schlammigen Anstieg erreichte ich den Pleßberg (Plesivec).
Neben bzw. auf der neugebauten Skipiste führt der Trail gar steil nach unten. Ich hatte einigermaßen Schwierigkeiten, mein Bike unter Kontrolle zu halten, was wohl auch zum großen Teil am zu weit abgefahrenen Hinterreifen lag.
Eine Folge schöner Wald- und Wiesenwege brachte mich hinab nach Lipa. Von dort geht’s auf der wenig befahrenen Straße gefühlt endlos lang bergan bis auf die Höhe hinter Mariensorg (Marianska). Mein Kohlenhydratspeicher war schon wieder leer, ich hab erstmal mitgebrachte Müsliriegel, Äpfel und Bananen gefuttert. Dann ging’s auf die Abfahrt hinab nach Joachimstal (Jáchymov). Dort fehlt scheinbar mindestens ein Schild, ich hab‘ mich verfahren und bin viel zu weit talabwärts geraten. In Horní Ždár hatte ich dann endlich wieder bekanntes Terrain unter den Pneus und bin den Radweg hoch nach Jachymov. Dort ging’s dann rechts ab und damit wieder auf die Stoneman-Strecke. Ein kleines Sträßchen führt zum Fuß des Keilbergs und zu den Talstationen der dortigen Liftanlagen. Da mein Magen schon wieder knurrte bin ich in einen Biergarten an einer urigen Baude eingekehrt und habe mir neben einer großen Bratwurst mit vier Scheiben Brot noch zwei Speckfettbemmen extra bestellt. Man glaubt gar nicht, wieviel man bei dieser Höhenmeter-Schinderei wegfuttert.
Über einen Waldweg und dann über steile Trails geht es erst hoch Richtung Gottesgab (Boži Dar) und dann halbrechts hoch zum Keilberg (Klinovec). Die steilen und ausgewaschenen Pfade waren bergauf an zwei Stellen zu schwierig für mich und meine maladen Oberschenkel. Die Schieberei beschränkte sich aber auf vielleicht 150m.
Jetzt wäre es eigentlich wieder über Trails runter nach Gottesgab gegangen. Ob der vorgerückten Stunde habe ich hier abgekürzt und die Straße genommen. Ab dem Grenzübergang bin ich dann aber brav den Wiesenweg und die Wellenschaukel hochgestrampelt zum Fichtelberg.
Damit hatte ich jetzt sieben der neun Gipfel erklommen. Den Bärenstein und Pöhlberg habe ich dann weggelassen und bin über Reitsteig, Joachimstaler Straße, Crottendorf, Schlettau, Tannenberg, Geyer und Silberzeche heim geradelt. Halb Zehn abends standen dann summa summarum 187km auf meinem Tacho. Die Höhenmeter kann ich nur schätzen, waren aber bestimmt um die 4000.
Fazit der ganzen Übung: Der Stoneman-Miriquidi in Gold (an einem Tag) ist für mich machbar, erfordert aber die Anreise mit dem Auto und zeitiges Aufstehen bzw. langes Tageslicht. Dieses Jahr wird das nichts mehr, stehen doch Anfang September drei Wochen Radreise Richtung Ungarn und Rumänien an. Also kommt das in den Plan für die nächste Saison.
Die Stoneman-Strecke hat mich bezüglich der Wegeführung etwas enttäuscht, schöne Trails gibt’s eigentlich nur am Scheibenberg, Rabenberg (super!), Plesivec und Keilberg. Es geht recht viel auf geschotterten Forstwegen entlang. Ich kenne da so einige Stellen, wo ein Trail oder kleines Waldwegchen möglich gewesen wären, z.B. von Sehma auf den Fürstenweg, den Rittersgrüner Reitsteig oder im Auersberggebiet. Wenigstens ist der Straßenanteil ganz gering.
Heute, am Ostersamstag, ging’s mal wieder mit dem Mountainbike über den Erzgebirgskamm. Gestern hatte ich die Lager am Hinterbau gewechselt. Seit dem ist das furchtbare Knarzen weg, welches mich seit mehreren Wochen bei jeder Tour genervt hat.
Über Silberzeche, E-dorf, Heidelbachtal, Schönbrunn und Pressnitztal erreichte ich das Haselbachtal. Diesmal fuhr ich linkerhand den Rachelweg rauf nach Reitzenhain. Auf dem Kamm, ca. 2km südlich der Grenze liegt am Rand des Novedumsker Hochmoores ein Teich mit dunklem, fast schwarzen, Moorwasser.
Über Hora Svateho Sebastiana (Sebastiansberg) erreichte ich bei Nova Ves den Eingang zu dem wilromantischen Tal, das sich zu Füßen der Burgruine Hasištejn (Hassenstein) Richtung Egergraben am Südabbruch des Erzgebirges hinabwindet. Bei Celna ging’s zu Fuß vorsichtig über eine Brücke mit sehr zweifelhaftem baulichen Zustand.
Zwischen Felswänden ging’s auf leicht fahrbarem Trail hinab.
Die nächste Brücke sah noch erbärmlicher aus. Da hier, im Gegensatz zum ersten Exemplar, kein Eisenträger verbaut war und der Unterbau bereit komplett eingebrochen war, habe ich einen Balanceakt über Steine vorgezogen. Zum Durchfahren war’s mir zu tief und der Untergrund zu rutschig.
Die Kneipe an der Burg war durch eine Hochzeitsgesellschaft belegt. So bin ich gleich wieder los und über Vysoka, Celna, Menhartice und Sebastiansberg wieder nach Sachsen. Jetzt ging’s über den Ankerweg auf der linken Seite des Haselbachtals wieder runter nach Mittelschmiedeberg, auch eine sehr schöne Strecke.